Literaturfestival Literaturfestival gegen Gewalt

Lokale Gäste und Prominente lesen bei der ersten „Langlese“ in Langerfeld.

Wenn man Literaturfestival sagt, dann steht prototypisch die Lit.Cologne für diese Gattung von Festival ohne Musiker und zeltende Musikfans. Ähnliches wie in Köln wird es dieses Jahr in Wuppertal-Langerfeld geben. Auch hier wird das Buch in den Vordergrund der Bühne gestellt. Gelesen von teils prominenten Gästen.

Ein Innenminister kommt,
einer ist angefragt

„Einen Monat, vom 10. November bis zum 9. Dezember, wird hier in Langerfeld an verschiedenen Orten vorgelesen werden“, erklärt Margret Hahn, Vorsitzende des Bürgervereins Langerfeld. Etwa im CVJM-Haus, dem Möbelhaus Welteke, in der alten Kirche, bei der Firma Schramm oder auch im Kindermuseum. Außer regionalen Autoren kämen auch andere Prominente wie der aktuelle NRW-Innenminister, Herbert Reul (CDU), vorbei. Angefragt ist auch der ehemalige Innenminister des Bundes, Gerhart Baum (FDP). Auch renommierte Schauspieler wie Martin Semmelrogge oder Suzan Anbeh finden sich auf der Gästeliste des Langerfelder Festivals wieder.

Neben Hahn sind SPD-Mann Andreas Bialas und Carsten Koch vom CVJM in die Organisation des Festival-Projektes involviert gewesen. „Wir haben gesehen, dass es so etwas in anderen Orten schon gibt, und da dachten wir uns, warum nicht auch hier“, erläutert Hahn. „Wir hoffen jetzt auf jeden Fall auf ganz viel Resonanz für unser Projekt.“

Das wurde unter das Motto „Gegen Gewalt“ gestellt. Dabei soll es in den Lesungen nicht nur um körperliche Gewalt, sondern um jegliche Form der Gewalt gehen. „Wir wollen mit dem Projekt eine klare Position gegen Gewalt vertreten“, sagt Hahn. Da gehe es auch um Gewalt gegen die Umwelt, merkt sie zusätzlich an.

Zum ersten Mal gibt es eine Veranstaltung dieser Form in Langerfeld und Hahn hegt den Wunsch, dass diese auch in den nächsten Jahren Bestand hat. „Und hier wird ja nicht nur vorgelesen“, sagt sie.

Denn nach jeder Vorlesung könne das Publikum Diskussionen untereinander und mit dem Autor führen. „Das unterscheidet uns auch von reinen Leseveranstaltungen“, betont sie. Außerdem gebe es auch Ausstellungen, Musik, Rudelsingen, Zeitzeugenberichte und andere Möglichkeiten für Besucher zum Mitmachen und Zuhören. Das Festival soll zudem zeigen, dass auch in den Langerfelder Ortschaften ein gutes Kulturleben möglich ist, so Hahn. Und das alles komplett kostenlos für Besucher.

Ohne Sponsoren geht das natürlich nicht. So erhalte das Festival Finanzierungshilfen von der Sparkasse, dem Bürgerverein und der Langerfelder Firma EDE, berichtet Hahn. „Daneben haben wir aber auch zu einer Spendenaktion bei Gut für Wuppertal aufgerufen“, erzählt sie. Dort kann jeder, der das Projekt unterstützen möchte, einen Beitrag einsenden.

Besonders schön für die kleineren beziehungsweise noch unbekannteren Autoren: Am letzten Wochenende gibt es zum Abschluss des Festivals noch eine kleine Buchmesse. „Die Messe ist dafür gedacht, damit Autoren, die nicht bei den großen Verlagshäusern unter Vertrag stehen, ihre Werke auch in einem größeren Rahmen präsentieren können“, sagt Hahn.

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