80 Liegenschaften erhalten die neue Technik Fernwärme: WSW wollen Netz digitalisieren

Wuppertal · Die Wuppertaler Stadtwerke erproben die Möglichkeit, das Fernwärmenetz der Stadt digital zu steuern.

Fernwärme: WSW wollen Netz digitalisieren​
Foto: Fries, Stefan (fri)

In einem Testprojekt setzen die WSW für die digitale Steuerung des Wäremnetzes Wärmemengen- und Kondensatzähler ein, die ihre Daten über das sogenannte LoRaWAN-Funknetz der WSW übertragen. LoRaWAN steht für „Long Range Wide Area Network“ und ermöglicht ein effizientes Senden von Daten über lange Strecken.

Im Rahmen des Feldtests wurden bisher über 80 Liegenschaften, die von den WSW Fernwärme erhalten, mit der neuen Technik ausgestattet. Die Datenübertragung per Funk ermöglicht eine laufende tagesaktuelle Erfassung der tatsächlichen Verbrauchsmengen. Mit diesen Informationen kann die Steuerung der Wärmeproduktion im Müllheizkraftwerk der AWG sowie im Heizkraftwerk Barmen dem Bedarf besser angepasst werden. Bisher wurden die Verbrauchsdaten oft nur einmal im Jahr durch Ablesen der Zähler vor Ort verzeichnet. Verbrauchsveränderungen konnten so nur mit zeitlicher Verzögerung festgestellt werden. Gleichzeitig die herkömmliche Messtechnik mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. Die digitale Steuerung und die Datenübertragung per Funk könnte eine preiswerte und effiziente Alternative darstellen.

Die WSW können diese Daten dann für die Abrechnung nutzen, den Netzbetrieb und die Wärmeproduktion dadurch bedarfsgerecht optimieren und haben die Möglichkeit, den Kunden monatlich Verbrauchsdaten zur Verfügung zu stellen. Außerdem wird geprüft, ob mit Hilfe der Daten Abweichungen bei den Verbräuchen erkannt und ob sie bei der Leerstandsüberwachung verwendet werden können. „Im Rahmen des Testbetriebs möchten wir herausfinden, ob der Einsatz der neuen Datenübertragungs-Methode im gesamten Fernwärmenetz technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist und ob es Ansätze für weitere Anwendungsfälle gibt“, so Sören Högel, Leiter Digitale Lösungen bei WSW. Über die LoRaWAN-Infrastruktur überwachen die WSW bereits Teile des Strom- und des Trinkwassernetzes in Wuppertal. Die Module werden im Rahmen des Tests beim turnusmäßigen Zählertausch eingebaut.

(red)
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