Weitere Gruppen für Offenen Ganztag

Die Stadt ist sicher, alle Kinder versorgen zu können. Es gab Probleme bei der Hausaufgabenbetreuung.

Weitere Gruppen für Offenen Ganztag
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Willich. Die Offene Ganztagsschule ist nach wie vor sehr beliebt. Die Folge sind zurzeit Wartelisten. Die Stadt möchte aber sicherstellen, dass für jedes Kind, das vom Offenen Ganztag profitieren soll, auch ein Platz frei ist — wenn auch nicht unbedingt an der Grundschule, die es besucht.

Um den Andrang bewältigen zu können, werden ab kommendem Schuljahr zwei weitere halbe Gruppen eingerichtet, und zwar an der Schiefbahner Hubertusschule und an der Schule Mühlenfeld. Da der Kreis für Förderschulen künftig selber OGS-Angebote schafft, entfallen zwei städtische Gruppen.

Die Grünen machen sich derweil Sorgen über die Qualität des Offenen Ganztags. Besonders eng wird es an der Wekelner Grundschule. Hier existiert bereits eine Warteliste. Eltern, die ihr Kind zwingend am Nachmittag versorgt wissen müssen, können es an einer anderen Schule anmelden.

Wenn an der Hubertusschule jetzt eine weitere halbe Gruppe eingerichtet wird, müssten alle Kinder versorgt werden können. Eine weitere halbe Gruppe ist an der Grundschule im Mühlenfeld dringend erforderlich. Durch die vorrangige Aufnahme nicht deutsch sprechender Kinder ist mit der Nachfrage nach weiteren OGS-Plätzen zu rechnen.

Für die Grundschule Willicher Heide wurde vereinbart, für die über die zweieinhalb Gruppen hinausgehende Kinderzahl anteilig Personal zur Verfügung zu stellen. Merlin Praetor (Die Grünen) hatte eine weitere OGS-Gruppe beantragt, scheiterte aber.

Nach längerer Diskussion wurde auch der Grünen-Antrag abgelehnt, der vorsah, Mindeststandards für den Offenen Ganztag zu entwickeln. Über dieses Thema, sollen, wenn überhaupt, die neu gewählten Gremien nach der Kommunalwahl entscheiden. Praetor hatte eine stark schwankende Qualität beklagt — in Einzelfällen kämen Kinder abends ohne Hausaufgaben nach Hause.

Schuldezernentin Brigitte Schwedtfeger gab zu, dass es Schwierigkeiten mit der Hausaufgabenbetreuung gegeben habe. „Aber wenn ein Kind mit den Hausaufgaben nicht klar kommt, ist dies eine Sache der Schule und nicht des Offenen Ganztags.“

Der zuständige Geschäftsbereichleiter Bernd Hitschler-Schinhofen lehnte ein wie von den Grünen vorgeschlagenes Gremium ab: „Die Entscheidungen werden von den bereits bestehenden Gremien wie Schulpflegschaft oder Schulkonferenz getroffen, es bedarf keines zusätzlichen Instruments.“

„Das ist zu bürokratisch. Außerdem gibt es kein konkretes Beispiel für einen Minderstandard“, sagte Uli Winkler (SPD). „Wir haben nicht nur den teuersten, sondern auch den besten Offenen Ganztag im gesamten Umkreis“, merkte dagegen Bernd Sporckmann (CDU) an.

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