Antoniuszentrum: Eine Feier mit viel Wehmut

Das Antoniuszentrum ist am Montag offiziell an die Alexianer Krefeld übergeben worden.

Antoniuszentrum: Eine Feier mit viel Wehmut
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Tönisvorst. „Alles gut, alles gut.“ Dr. Erich Tizek, Chefarzt der Inneren Abteilung im Krankenhaus des Antoniuszentrums, war sichtlich „gut drauf“. Und das, obwohl er seinen Posten schon bald räumt. „Ich gehe erhobenen Hauptes“, erklärte anlässlich der Übergabe des Antoniuszentrums an die Alexianer Krefeld. Und schließlich bleibe er dem Haus ja als ärztlicher Berater erhalten, betonte Tizek.

Antoniuszentrum: Eine Feier mit viel Wehmut
Foto: Friedhelm Reimann; privat

Es war eine Mischung aus dezenter Freudenstimmung und Unsicherheit, die die Feier am Montag begleitete. Was sich auch in der Wahl der Begleitmusik ausdrückte: Mit Gitarre und Geige zelebrierte ein Duo Klezmer-Musik mit durchaus schwermütigen Moll-Klängen.

„Wir hätten als kleiner Träger keine Chance auf eine Perspektive gehabt“, betonte Bürgermeister Thomas Goßen in seiner Begrüßung. Und obwohl die Betriebswirtschaft das Thema Krankenhaus dominiere, könne man nun das Vertrauen haben, dass die Geschichte des Krankenhauses auch nach 100 Jahren weitergehe.

Nachdenkliche Töne schlug auch Uwe Leuchtenberg an, Aufsichtsratsvorsitzender des Antoniuszentrums. „Wir geben etwas aus der Hand, das Generationen von Tönisvorstern aufgebaut haben.“ Allerdings habe man in den Alexianern „den besten Partner gefunden, den wir uns vorstellen können“. Leuchtenberg erinnert nochmal an den jahrelangen Kampf ums Krankenhaus, „ohne den wir jetzt diesen Akt nicht begehen könnten.“ Eine Bitte äußerte er Richtung Alexianer: „Kann man den Namen nicht erhalten? Zum Beispiel als Alexianer-Antoniuszentrum Tönisvorst?“

Diese Frage beantwortete Michael Wilke, Regionalgeschäftsführer der Alexianer, eindeutig und mit Humor: „Das würde nicht auf einen Briefumschlag passen.“ Und dann ernsthaft: Nein, das passe nicht in die Unternehmens-Philosophie der Alexianer. Der neue Name bedeute, dass die Gesellschaft dauerhaft bestehen bleibe. Und sie bleibt auch selbstständig.

„Wir haben eine klare Vorstellung, wie es gehen kann“, betonte Wilke. Zu den Personalien — zwei neue Ärzte kommen — äußerte er sich ebenfalls: Es sei alles so richtig, wie’s am Samstag bereits in der WZ gestanden habe. Eines mahnte er allerdings an: „Die Bevölkerung muss es annehmen. Sonst scheitern all’ unsere Bemühungen.“

Getreu dem Motto: „Wir lassen sie nicht im Regen stehen“ überreichten Gerald Oestreich und Andreas Barthold, beide Hauptgeschäftsführer der Alexianer, den Beschäftigten des Antoniuszentrums einen Regenschirm. Alle Angestellten sollen in den nächsten Tagen einen bekommen.

In Vorst gibt es allerdings schon Unruhe. Die Bewohner des Seniorenheims Kandergarten wehren sich dagegen, dass Leiterin Marion Scherer von ihrem Posten abberufen werden soll.

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