Die 17-Jährige will, dass der Förderunterricht an der neuen Gesamtschule fortgesetzt wird. „Das ist auch wirklich notwendig. Die Kinder kommen hier hin und können kein Wort Deutsch. Sie fassen in den Klassen keinen Fuß“, sagt auch Lehrerin Elke Schüßler.

Yagmur hat vier Schüler des Förderunterrichts zusammengetrommelt, um dem Bürgermeister zu verdeutlichen, wie wichtig das Angebot ist. „Als ich vor zweieinhalb Jahren gekommen bin, konnte ich kein Wort verstehen“, sagt der 15-jährige Sebastian aus Polen. Jetzt kann er dem regulären Unterricht gut folgen.

Morgens um 8 Uhr treffen sich die Schüler und lernen bis 15 Uhr das Alphabet, die deutsche Kultur oder Grundlagen in Mathe und Englisch. „Die Schüler haben dort eine Rückzugsmöglichkeit, sie sind unter Jugendlichen, die nicht lachen, wenn sie einen Fehler machen“, sagt Heyes.

Auf die direkte Frage von Yagmur: „Wo sollen Kinder aus Afghanistan ohne Förderunterricht Deutsch lernen?“, antwortet er: „Ich stelle das gar nicht in Abrede. Ich bin froh, dass wir sowas haben.“ Im Konzept der neuen Gesamtschule sei verankert, dass dieses Angebot dort fortgeführt wird. Allerdings muss die Bezirksregierung entscheiden, in welcher Form es weitergeht. Sie stellt das Personal, die Stadt Willich nur die Räume. „Ich hoffe sehr, dass es bei dem intensiven, täglichen Förderunterricht bleibt. Die Schüler brauchen immer dieselben Ansprechpartner und einen fließenden Übergang in den normalen Klassenverband“, sagt Schüßler.

40 Kinder und Jugendliche nehmen im Schnitt an dem Förderunterricht der Johannesschule teil.