Medeor klärt in den Schulen auf

Das Vorster Hilfswerk informiert zu den Themen Aids, Malaria, Katastrophenhilfe.

Vorst. Es ist ruhiger geworden um das Thema HIV/Aids. Die Aufklärung hat nachgelassen und das macht sich an einer langsam wieder ansteigenden HIV-Positiv-Rate bemerkbar. Alleine in Deutschland stecken sich jährlich 70 000 Menschen an — und es werden immer mehr. „Aufklärung ist wichtiger denn je. Wir wollen keine Ängste schüren, aber die Krankheit auch nicht bagatellisieren. Aids ist eine Krankheit, die hier genauso zuschlägt wie in Südafrika“, sagt Norbert Vloet, Leiter der Abteilung Bildungsarbeit bei action medeor.

Vor diesem Hintergrund bietet das Vorster Hilfswerk kostenlose Info-Veranstaltungen für weiterführende Schulen ab Klasse 8 an. Um das Angebot stärker publik zu machen, veranstaltete action medeor im Juni erstmalig eine Information für Lehrer unter dem Slogan „Ein Thema für meine Klasse, aber (k)ein Thema für mich?“

„Oft ist es für alle Beteiligten einfacher, wenn ein Experte von außen über Aids spricht. Schüler trauen sich eher, etwas zu fragen. Und Wissensbedarf ist da, das merke ich immer wieder“, sagt Vloet. Aids sei allgegenwärtig, wenngleich in verschiedenen Ausprägungen. Allein in Afrika seien 20 Prozent der Bevölkerung in den Townships infiziert. Die Angst vor der Ansteckung und der damit verbundenen eventuellen Ausgrenzung sei überall gleich.

„Wir setzen uns mit dem Thema auseinander, machen sensibel dafür. Dazu vergleichen wir Afrika und Deutschland. Oft können wir Schüler sogar motivieren, etwas für Menschen in anderen Ländern zu tun“, sagt Vloet. Das gelte auch für Vorträge von ihm oder ehrenamtlichen Helfern zu Malaria und Tuberkulose oder Infos über aktuelle Not- und Katastrophenhilfe, wie sie etwa derzeit am Horn von Afrika geleistet wird.

Wenn die Mitarbeiter von medeor zeigen, was mit welcher Hilfe bewirkt werden kann, ist das Erstaunen oft groß. Schon mit einem Euro kann so ein an Malaria erkranktes Kind behandelt werden. Drei Viertel aller infizierten Kleinkinder unter fünf Jahren sterben an der tückischen Krankheit. 50 Cent kostet eine Wurmkur für ein Kind. „Mit wenig Geld kann viel erreicht werden“, betont Vloet.

Aber nicht nur die Vorträge außer Haus sind ein wichtiger Baustein von action medeor. Auch die Besuche von Schulen und anderen Gruppen des Hilfswerkes vor Ort in Vorst lösen immer wieder Erstaunen aus. Und den Wunsch, zu helfen. „Wer einmal unsere zwei mal 2000 Quadratmeter große Versandapotheke gesehen hat, der vergisst das so schnell nicht wieder“, bemerkt der 53-Jährige, der seit 24 Jahren für action medeor arbeitet.

Aber nicht nur die Vermittlung von Wissen ist seine Aufgabe. Die verschiedenen Ausstellungen, die regelmäßig bei medeor veranstaltet werden, obliegen ihm ebenfalls. „Gerade mit den Kunstausstellungen können wir auch einmal die schönen Seiten der Entwicklungsländer zeigen. Afrika hat nicht nur Elend, es hat auch tolle Kunst“, so Vloet. Und mit dem Verkauf der Kunst kann wiederum den Künstlern und ihren Familien geholfen werden.

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