Kempen Firmen kommen ans schnelle Netz

Die Deutsche Glasfaser wird im Gewerbegebiet am Industriering die Internetleitungen ausbauen. St. Huberter müssen noch warten.

Kempen: Firmen kommen ans schnelle Netz
Foto: Kurt Lübke

Es klappt mit Verzögerungen, aber es klappt. Das Unternehmen Deutsche Glasfaser wird in Kempen für schnelles Internet sorgen — zumindest teilweise. Die Firma teilte am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit, dass der geplante Ausbau des Netzes im Kempener Gewerbegebiet (Bereich Industriering Ost/Arnoldstraße) umgesetzt wird. Die Bauarbeiten sollen nach Angaben der Deutschen Glasfaser nach den Sommerferien beginnen. Warten müssen aber offenbar noch die interessierten Gewerbekunden in St. Hubert. „Dort stehen noch Gespräche mit interessierten Kunden aus. Danach geht es da in die Planungen“, sagt Geschäftskundenberater Thomas Pantazidis auf Nachfrage der WZ.

Alle Unternehmen, die im erwähnten Gebiet einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben, werden an die neue Telekommunikations-Infrastruktur angeschlossen, heißt es in der Mitteilung des Anbieters.

Bis zur Erreichung dieses Ziel musste ein langer Weg zurückgelegt werden — zumindest ein längerer als geplant. Mitte März verkündete das mittelständische Unternehmen, dass 550 Firmen in Kempen und St. Hubert angeschrieben werden sollen. „30 bis 40 Verträge“ reichten dem Unternehmen nach eigenen Angaben aus, um die Bagger rollen zu lassen. Schon „Ende Juni“ sollten sie rollen, wie Glasfaser-Geschäftsführer Stephan Zimmermann im März bei einer Pressekonferenz vollmundig angekündigt hatte. Ende Mai dann erklärte das Unternehmen, dass man den Aktionszeitraum bis Mitte Juni verlängern werde. Man habe das Interesse der Kempener Firmen unterschätzt. Wegen der Fülle an Anfragen und Beratungsterminen habe die Deutsche Glasfaser noch nicht alles abarbeiten können.

Nun folgte die positive Nachricht zum Ausbau. Auf Nachfrage erklärte Thomas Pantazidis zwar, dass man „unter 30 Verträgen“ liege. Die Abschlüsse seien aber zum Teil so „hochwertig“, dass sich die Investition in Kempen lohne. Bis Ende Juli bietet die Deutsche Glasfaser nach eigenen Angaben noch Sonderkonditionen für interessierte Unternehmen an. Sollte sich ein Unternehmen beispielsweise erst im nächsten Jahr für Glasfaser entscheiden, würde es deutlich teurer. Nach Angaben des Geschäftskundenberaters entstehen dann erneut Baukosten, die der Kunde dann tragen müsste. Bei der bevorstehenden Maßnahme könnten viele einzelne Projekte miteinanderverbunden und so Kosten gespart werden.

Was die technische Umsetzung des Projektes angeht, befinden sich Glasfaser und Stadt in „konkreten Ausbauplanungen und Bauabstimmungen“. „Noch in 2017 sollen die Kunden im Gewerbegebiet aktiviert werden, so dass sie ab dem Zeitpunkt die schnelle Datenautobahn nutzen können“, sagt Pantazidis.

Die Entscheidung des Anbieters pro Kempen löste im Rathaus Freude aus. „Ein gutes Breitbandangebot ist ein entscheidender Standortfaktor. Wir sind froh, dass die Deutsche Glasfaser vom Standort Kempen überzeugt ist. Auch für die Ansiedlung neuer Unternehmen ist das eine gute Entwicklung“, werden Bürgermeister Volker Rübo und Wirtschaftsförderer Heinz-Peter Teneyken in der Pressemitteilung der Glasfaser zitiert. Die Stadt hatte mit dem Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Darin ist unter anderem geregelt, dass die Deutsche Glasfaser Werbeflächen für Plakate bekommt.

In Kempen wird sich die Glasfaser ausschließlich um die Vermarktung bei Gewerbekunden kümmern. Was den Ausbau im Privatkundengeschäft angeht, war die Stadt eine Kooperation mit der Deutschen Telekom eingegangen. Der Ausbau der Leitungen zog sich durch die vergangenen Monate. Die Vermarktung der Telekomleitungen läuft in Kooperation mit dem örtlichen Händler Markus Haeßl.

In der Nachbargemeinde Grefrath will die Deutsche Glasfaser auch ins Privatkundengeschäft einsteigen. Das Unternehmen aus Borken bewirbt gerade die Haushalte und Firmen in Alt-Grefrath und Oedt. Wie schon berichtet, geschieht das mit eher mäßigem Erfolg. Nach eigenen Angaben hat die Deutsche Glasfaser erst fünf Prozent der angeschriebenen Haushalte für einen Vertrag gewinnen können. Damit sich ein Netzausbau lohnt, müsse das Unternehmen eine Quote von 40 Prozent erreichen. Stichtag ist der 14. August. Heute Abend um 19 Uhr gibt es einen weiteren Infoabend in der Schule an der Dorenburg, Burgweg 32.

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