NRW Die FDP fordert einen Zebrastreifen für Tönisberg

Kempen · Laut Stadt ist ein Bedarf nicht gegeben. Die FDP will nicht lockerlassen.

 Mit einem mobilen Zebrastreifen machte die FDP auf ihr Anliegen aufmerksam.

Mit einem mobilen Zebrastreifen machte die FDP auf ihr Anliegen aufmerksam.

Foto: Stefan Conrad

(biro) Vor der Gemeinschaftsgrundschule in Tönisberg und der Kita Schlösschen herrscht morgens reger Verkehr. Das sieht jedenfalls die FDP so. Sie hatte deshalb bei der Stadt Kempen beantragt, die Einrichtung eines Zebrastreifens am Helmeskamp zu prüfen. Wie die Verwaltung für die jüngste Sitzung des Ausschusses für Ordnung und Rettungswesen darlegte, muss nach der Richtlinie für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen zwingend die Zahl der querenden Fußgänger und des Kraftfahrzeugverkehrs ermittelt werden.

Solch eine Zählung nahmen Mitarbeiter des Ordnungsamts an vier Tagen – zwischen dem 23. und dem 26.August – vor, und zwar jeweils von 7.15 bis 8.15 Uhr sowie mittags von 12.30 bis 13.30Uhr oder 12.45 bis 13.45 Uhr. In der Spitze wurden innerhalb einer Stunde 102 Kraftfahrzeuge gezählt, im Durchschnitt waren es dort 81 Kraftfahrzeuge. Die Zahl der querenden Fußgänger lag in der Spitze bei 90, im Durchschnitt bei 43. Damit liege man deutlich unter dem Schwellenwert für einen Fußgängerüberweg, der mindestens 200 Fahrzeuge vorsieht, führte die Verwaltung aus – weshalb „der Bedarf zur Einrichtung, wie bereits im Jahre 2015 festgestellt, weiterhin nicht gegeben ist.“

FDP rollte mobilen Zenrastreifen vor der Schule aus

Dabei will es die FDP nicht belassen. FDP-Ratsherr Stefan Conrad aus Tönisberg nahm die Einschätzung der Verwaltung zum Anlass, einen mobilen Zebrastreifen vor der Schule auszurollen, den der Verein Fuss e.V. Kempen bereitstellte. „Für uns ist es nicht nachvollziehbar, den Zebrastreifen vor der Kita und Grundschule abzulehnen“, sagt Conrad. Der Bedarf sei für jeden erkennbar. Dennoch halte man sich an einem Richtwert auf. Er habe sich ans Bundesverkehrsministerium gewandt und die Mitteilung erhalten, dass die Stadt auch jenseits des Richtwerts im eigenen Ermessen über einen Zebrastreifen entscheiden könne.

Insbesondere Eltern unterstützten die Aktion. Conrad: „Gerade Kinder sollten besonders geschützt werden. Hier wäre dies mit einem geringen Aufwand möglich. Nach dieser erfolgreichen Aktion werde ich nochmal Kontakt zum Bürgermeister der Stadt Kempen aufnehmen.“ Notfalls wolle er auch Unterschriften sammeln, damit doch noch ein Zebrastreifen in Tönisberg eingerichtet werde, so Conrad.

(biro)
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