Immer mehr Einzelhändler schließen ihre Geschäfte

An der Speestraße schließen zwei Traditionshäuser. Das bereitet der Werbegemeinschaft aber keine Sorgen.

Immer mehr Einzelhändler schließen ihre Geschäfte
Foto: Achim Blazy

Zahlreiche, teils hochwertige Modegeschäfte hatten an der Speestraße in Lintorf ihren Sitz, zogen Kunden weit über die Stadtgrenzen hinaus in den Ort. Das ist lange vorbei. Viele Läden haben geschlossen. Und es drohen weitere Leerstände.

Beim Textilgeschäft Opitz in der Mitte der Speestraße — eines der Traditionsgeschäfte im Ort — weisen große Plakate schon seit einiger Zeit auf den großen Räumungsverkauf hin, schräg gegenüber hat der Discounter Tedi zugemacht — allerdings nur kurzfristig, um zu renovieren.

Und auch Jörg Baltzer, mit seinem Fernseh-Geschäft eines der Urgesteine an der Speestraße, hört auf. „Es geht einfach nicht mehr, die Kunden bleiben weg“, so der Geschäftsmann, der selbst seit über 15 Jahren an der Speestraße ansässig ist. Aber auch schon davor war in dem Ladenlokal über Jahrzehnte eine Elektro-Fachgeschäft. Für den Standort sieht Baltzer keine gute Zukunft: „Wenn das hier so weiter geht, sieht es in Lintorf bald so aus wie in Mülheim. Da steht auch fast jedes zweite Ladenlokal mittlerweile leer.“

Ganz so negativ will Helga Krumbeck, Vorsitzende der Werbegemeinschaft, die Situation nicht sehen: „Natürlich ist es nicht schön, wenn Geschäfte schließen, aber ich denke, dass wir uns insgesamt keine großen Sorgen um die Speestraße als Handelszentrum des Stadtteils machen müssen. Es kommt immer wieder vor, dass Geschäfte aus den verschiedensten Gründen aufgegeben werden.“

Ähnlich sieht es Detlev Czoske, Lintorfer Kommunalpolitiker der Bürger Union: „Der Handel ist im Umbruch, aber ich denke, dass sich die Leerstände im Stadtteil recht schnell relativieren werden.“ Eine Möglichkeit für die Politik, hier aktiv zu werden, sieht er nicht: „Die Häuser sind in Privateigentum, und letztlich kann jeder Eigentümer selbst entscheiden, wem er sein Objekt vermietet oder ob er es leer stehen lässt.“ Helga Krumbeck verweist auch darauf, dass sich im Stadtteil in den vergangenen Monaten auch einiges getan habe — wie zum Beispiel durch das neue Fischgeschäft auf der Speestraße in zentraler Lage oder der neue Systemgastronom am oberen Ende.

Und das sei noch nicht das Ende der Fahnenstange: „Es laufen derzeit einige Gespräche mit Interessenten, die sich in Lintorf ansiedeln wollen. Allerdings ist da noch nichts spruchreif.“ Schon fest steht dagegen ein neuer Mieter am Konrad-Adenauer-Platz — dort soll in nächster Zeit ein neuer Gemüsehändler einziehen.

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