Awo-Pojekt: Jede zweite wird vermittelt

Ein Projekt der Awo, um Mütter wieder in den Beruf zu bringen, läuft sehr gut.

Mettmann. Zwei Teilnehmerinnen absolvieren eine Ausbildung, zwei haben Minijobs gefunden, vier arbeiten in Vollzeit und je eine weitere Teilnehmerin erreicht dieses Ziel ab August und September.

„Wir hatten eine Vermittlungsquote von 30 Prozent erwartet“, resümiert Projektleiter Volker Werner. Dass sie nun mit 50 Prozent (siehe Kasten) deutlich darüber liegt, freut den Awo-Mann.

In Kooperation mit Diakonie und Jobcenter startete die Arbeiterwohlfahrt das zweiteilige, durch den europäischen Sozialfonds geförderte Modellprojekt mit dem Namen „Gute Arbeit für Alleinerziehende“.

Ziel, so fasst Volker Werner zusammen, war die Schaffung neuer Perspektiven für Alleinerziehende Frauen im ALG II. „Alle Teilnehmerinnen durchliefen nahezu die gleichen Module, um verschiedene Berufsbilder kennenzulernen.“

Dazu gehörten kaufmännische Berufe, Aufgaben in der Kindertagespflege, der Seniorenbereich ebenso wie hauswirtschaftliche Berufe. „Das können wir vorhalten und das ist am Markt gefragt“, wird ein Aspekt der Praxisnähe erklärt.

Olga Frost ist eine der erfolgreichen Projektteilnehmerinnen. In Kasachstan ist die 38-Jährige Musiklehrerin gewesen. Zusammen mit ihrem Sohn (jetzt 16) kam sie 2001 aus ihrer Heimat nach Deutschland, ein weiterer Sohn (5) wurde geboren.

„Der Kleine war oft krank, meine Ausbildung als Musiklehrerin wurde hier nicht anerkannt. Aber nur herumzusitzen entspricht nicht meinem Wesen“, fasst sie die damalige Situation zusammen. Sie wollte gerne mit Kindern weiter arbeiten.

In einer zum Ausbildungskatalog des Projekts gehörenden Praktikumsphase allerdings stellte sie fest, dass die Betreuung der Kleinsten im Offenen Ganztag nur suboptimal war. Jetzt ist sie in der Kindertagespflege tätig.

Auch Inis Schaible ist zufrieden. „Ich habe einen bunten Lebenslauf“, fasst sie ihren Werdegang inklusive abgebrochenem Studium zusammen. Zuletzt arbeitete sie als Tierarzthelferin, wurde dann aber arbeitslos. „Und als alleinerziehende Mutter ist es nicht einfach, in diesem Job berufstätig sein zu können.“ Die Sprechstunden in der Praxis lassen sich nur schwer mit der Betreuung eines Kleinkindes koordinieren.

Über Minijobs ist die 40-Jährige wieder ins Berufsleben eingestiegen. „Ich will wieder im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen“, sagt sie. Dank der Maßnahme ist sie diesem Ziel ein entscheidendes Stück näher gekommen: Sie wird ab 1. September fest im kaufmännischen Bereich bei der Awo beschäftigt.

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