Oppum: Warum es bei den Schützen so toll ist

Nach zwei Jahren wird im Stadtteil wieder ausgiebig gefeiert.

Krefeld. Manche der Oppumer Schützen sind schon fast ihr ganzes Leben im Verein. Andere stehen noch am Anfang ihrer Mitgliedschaft. Einer der jüngsten ist Niklas Weies. Sichtlich stolz erzählt er von seiner Aufgabe: „Ich passe heute auf die Hofdame auf“, sagt der 16-Jährige. Zu den Schützen gekommen ist er durch einen Freund. „Der Vater von meinem besten Freund ist bei den Königsreitern Kompanie-Chef.“

Da er selbst seit seinem drittem Lebensjahr reitet, war es für ihn eine Freude, als er von den Königsreitern aufgenommen wurde. „Das Schöne ist, dass hier verschiedene Generation zusammen eine Tradition erhalten. Dabei stehen die Gemeinschaft und der Spaß im Vordergrund“, sagt er. Und dieses Wochenende ist der Höhepunkt, denn es ist Schützenfest, das am Sonntag mit dem großen Festumzug einen ersten Höhepunkt hatte. Abends stieg dann der Königsgalaball.

Seit 53 Jahren ist Horst Diepes (69) Mitglied bei den Oppumer Schützen. „Bei uns war das Schützentum eine Familientradition, mein Opa war 1912 Schützenkönig“, sagt er. Vor allem das gemeinsame Musizieren habe ihn als 14-Jährigen interessiert. Daher trat er 1959 dem Spielmannskorps bei. Ein besonderes Erlebnis seiner Schützenzeit war eine Reise nach Kanada. Eine Woche lang spielte er dort jeden Abend vor bis zu 1500 Zuschauern in einem Eisstadion.

Fabian Tichelkamp ist schon seit seinem ersten Lebensjahr bei der St.-Sebastianus-Schützen-Gesellschaft angemeldet. Sein Vater Volker Tichelkamp erklärt: „Mein Sohn hat das Schützenwesen mit der Muttermilch aufgesogen.“ Seit zehn Jahren ist Fabian aktives Mitglied. Wie sein Vater ist der 23-Jährige beim Sanitätskorps. „Seit einem halben Jahr bin ich Kommandeur“, sagt er stolz. Zwei Drittel der Mitglieder dort sind unter 30 Jahre alt.

Vor allem das Gemeinschaftsgefühl zog Sascha Küpper zum Schützenverein. Für ihn ist es das erste Schützenfest als Mitglied des Artillerie-Korps. „Ich habe zuvor zweimal reingeschnuppert und war einfach vom Zusammenhalt begeistert“, sagt er. Der 39-Jährige kam durch seinen Schwiegervater auf die Idee, bei den Schützen mitzumachen.

Für Achim Nelsen ist das alle zwei Jahre stattfindende Schützenfest wie für Kinder Weihnachten. „Dadurch, dass wir nur alle zwei Jahre groß feiern, ist die Vorfreude um so größer“, sagt der 30-Jährige. Am meisten Spaß machen ihm die Vorbereitungen der Festlichkeiten. „Unsere Kompanie war dieses Jahr für die Girlanden zuständig, das macht richtig Spaß“, sagt Nelsen.

Marcel Dreistein (27) hat es nicht, wie viele seiner Kollegen, durch Verwandte zu dem Brauchtum gezogen. Bei ihm war es eine Wette unter Freunden. „Ich war mit drei Freunden auf dem Oppumer Schützenfest. Das hat uns gut gefallen und deswegen haben wir abgemacht: Wenn sich einer anmeldet, dann treten die anderen auch ein“, sagt er. Das war vor zehn Jahren. Seit vier Jahren ist er Geschäftsführer des Schützenvereins.

Alle freuen sich auf den Montag, denn um 15 Uhr findet das Königsvogelschießen statt. Am Abend stehen der Krönungsball und der Zapfenstreich auf dem Programm.

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