Quadriennale 2014: Alles soll besser werden

Ausblick: Düsseldorfer Kultur-Verantwortliche wollen aus den Fehlern lernen und bei den Ausstellungen mehr ans Publikum denken.

Düsseldorf. Das Finale der Quadriennale wird am Samstag mit einer Mitternachts-Party eingeläutet. Bis Sonntag werden 230 000 Gäste erwartet. Die trotz Beuys mäßige Bilanz des Ausstellungs-Großprojektes wird damit etwas aufgefrischt — zur ersten Quadriennale 2006 kamen 150 000 Besucher mehr. Für 2014 verspricht der Düsseldorfer Kulturdezernent Hans-Georg Lohe verspricht ein neues Konzept.

„Es wird keine Nabelschau mehr geben“, sagt Lohe im Gespräch. „Den starken Bezug auf die Kunst aus Düsseldorf in den letzten 50 Jahren müssen wir nicht wiederholen.“ Die Düsseldorfer blieben den 15 Ausstellungen eher fern, vor allem im K 21 war es leer — vielleicht dachten die Einheimischen, ihnen wäre alles bekannt. Dafür kamen 70 Prozent der Gäste aus dem Um- und Ausland.

Eine Kehrtwende gibt es beim Programm: publikumsnah statt elitär. Das Beispiel des Wuppertaler Von der Heydt-Museums mit der erfolgreichen Monet-Ausstellung vor Augen, sagt Lohe: „Es wird eine Leit-Ausstellung für das breite Publikum geben, das eher an klassischer Kunst interessiert ist. Gegenüber der aktuellen Kunst gibt es noch eine große Hemmschwelle. Darauf müssen wir Rücksicht nehmen.“

Andere Städte sehen mit Neid auf Düsseldorf und seine zusätzlichen 4,5 Millionen Euro, die auch für die Quadriennale 2014 bereitstehen. Aber sie belächeln die fehlende Nachhaltigkeit: Nächste Woche ist alles weg. Beim Skulptur-Projekt Münster hingegen bleiben besondere Installationen danach dem Stadtbild erhalten. Bei der Wiedereröffnung des Museum Ludwig ließ sich dessen Chef Kasper König nach einer Wunschliste Kunst für fünf Millionen Euro schenken. Lohe nennt einen kleinen Trost: Die beim Publikum beliebte goldene Kugel von Lee Byars auf dem Benrather Schlossteich bleibt noch ein Jahr. Mehr lässt der Landeskonservator nicht zu, weil die Kugel nichts mit dem Schloss zu tun habe.

Unschön aufgefallen ist die unprofessionelle Vorbereitung der Byars-Schau: Man kann einen Nachlassverwalter nicht einfach ignorieren. Lohe: „Das wird nicht mehr passieren, bis 2014 gibt es eine personelle Änderung.“

Düsseldorf will mit seinen Städtepartnern Moskau, Chemnitz und Warschau auch zur Quadriennale enger zusammenarbeiten.

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