Bundeskunsthalle: Museumschef muss gehen

Robert Fleck in der Bundeskunsthalle: Ziele nicht erreicht.

Bonn. Die Kritik an dem Intendanten der Bonner Bundeskunsthalle war massiv. Mit der aktuellen Präsentation von Werken des Künstlers Anselm Kiefer hat sie einen neuen Höhepunkt erreicht: Die Schau stammt ausschließlich aus der Privatsammlung Hans Grothe — keine Chance für einen neuen Blick, einen kunsthistorischen Zusammenhang. Fleck durfte nicht einmal über die Hängung entscheiden. Die Ausstellung wird gepriesen als bedeutendste Ausstellung des Künstlers seit 1991, allerdings hing die Sammlung im Winter schon in im Museum Frieder Burda.

Am Montag wurde bekannt, dass Fleck die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Ende 2013 verlassen wird. Sein Vertrag werde in gegenseitigem Einvernehmen nicht verlängert, teilte ein Sprecher von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mit. Fleck wolle sich verstärkt seiner Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie widmen. Er ist seit 2012 Professor für „Kunst und Öffentlichkeit“.

Nun wird wieder ein neuer Intendant für die Bundeskunsthalle gesucht, die der Bund mit jährlich rund 16,5 Millionen Euro finanziert. 2007 musste Intendant Wenzel Jacob gehen, der dem Haus internationales Renommee verschafft, aber laut Bundesrechnungshof fehlerhaft gewirtschaftet hatte. 2009 löste Fleck den Interimsintendanten Christoph Vitali ab, unter dem die Besucherzahlen eingebrochen waren.

Das alles wollte Fleck ändern. Doch er hat dem Profil des Hauses eher geschadet, keine eigenen Akzente gesetzt, sondern zahlreiche Ausstellungen übernommen. Allein im vorigen Jahr hat er eine Retrospektive der Künstlerin Rosemarie Trockel kurzerhand abgesagt, dafür aber eine Max-Liebermann-Ausstellung ohne dessen große Werke gezeigt und sich vor den Karren des Londoner Victoria & Albert-Museums spannen lassen. Das ist so einem Haus nicht angemessen.

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