Multimedia: Boykott verhagelt Blackberry-Premiere

RIM bringt neues Modell „Torch“ auf den Markt. Streit um Verschlüsselung.

Waterloo/Kairo. Der Blackberry-Hersteller RIM schickt ein Smartphone mit Touchscreen und Tastatur in den Kampf gegen das iPhone und die Android-Geräte. Mit dem neuen Torch 9800 (zu deutsch Fackel) will das Urgestein seine bröckelnde Stellung in der boomenden Branche festigen.

Doch die Premierenparty wurde den Kanadiern verhagelt. Denn nun stößt sich auch Saudi-Arabien an den verschlüsselten Datenströmen der Blackberrys. Die als abhörsicher geltenden Dienste, mit denen RIM seine Geräte populär gemacht hat, wollen die Behörden noch in dieser Woche verbieten.

Nach Angaben der saudischen Kommission für Kommunikation und Informationstechnologie wurden die Mobilfunkanbieter aufgefordert, den Messenger-Dienst der Blackberrys zu blockieren, da behördliche Anforderungen nicht erfüllt worden seien. Ab Oktober wollen auch die Vereinigten Arabischen Emirate die Kommunikation im Land verbieten.

Dabei hätte es eine schöne Premiere werden können, die RIM dringend bräuchte. Das "Torch" ist das erste Gerät von RIM, das mit dem neuen, generalüberholten Betriebssystem Blackberry 6 ausgestattet ist. Es verfügt über einen neu gestalteten Browser und unterstützt das Zoomen mit Finger-Bewegung, wie man es vom iPhone kennt. Die Tastatur lässt sich hinter das Display schieben. Über die Slider-Funktion kommt das Gerät nun auch mit großem Touch-Display wie Apples iPhone daher.

Das Torch wird zum Preis von 199,99 Dollar mit Zwei-Jahres-Vertrag angeboten - ausgerechnet von AT&T, jenem Mobilfunkanbieter, der auch das iPhone in den Vereinigten Staaten exklusiv unter Vertrag hat. Wird das Torch ein Erfolg, würde AT&T seine Abhängigkeit von Apple verringern. Marktstart ist der 12. August. Ob und wann das Torch nach Deutschland kommt, steht noch nicht fest.

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