Konsum rettet die Wirtschaft

Allein die Verbraucher haben die deutsche Konjunktur angekurbelt. 2013 gab es ein Plus von 0,4 Prozent.

Konsum rettet die Wirtschaft
Foto: dpa

Berlin. Die Verbraucher haben die deutsche Wirtschaft 2013 vor einem Absturz bewahrt. Inmitten der Rezession in Teilen Europas legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) deswegen im vorigen Jahr immerhin noch um 0,4 Prozent zu.

Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. Das Wachstum liegt damit noch einmal deutlich unter dem ohnehin schwachen Niveau von 2012 mit 0,7 Prozent plus — aber Deutschland liege damit „in Europa vorn“, wie der Präsident des Bundesamtes, Roderich Egeler, betonte.

Ökonomen hatten im Schnitt mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Für 2014 sind die Prognosen deutlich optimistischer. Sie reichen bis zu einem Plus von zwei Prozent.

Erstmals seit der tiefen Rezession 2009 fiel der traditionell starke Exportmotor als Antreiber der Konjunktur für Europas größte Volkswirtschaft komplett aus. Weil die Einfuhren (plus 1,3 Prozent) deutlich stärker zulegten als die Exporte (plus 0,6 Prozent), schlägt in der Gesamtrechnung sogar ein negativer Außenbeitrag zu Buche.

Den Bremseffekt bezifferten die Statistiker mit minus 0,3 Prozentpunkten. „Offensichtlich wurde die deutsche Wirtschaft durch die anhaltende Rezession in einigen europäischen Ländern und eine gebremste weltwirtschaftliche Entwicklung belastet“, sagte Egeler.

Auch von den Investitionen seien keine positiven Impulse gekommen. „Der inländische Konsum war mit einem Beitrag von plus 0,7 Prozentpunkten die einzige Stütze des BIP-Wachstums“, sagte Egeler.

Positiv machte sich neben den Ausgaben der privaten Haushalte (plus 0,9 Prozent) eine Zunahme des staatlichen Konsums (plus 1,1 Prozent) bemerkbar. Allein die Verbraucher tragen mit 57,5 Prozent den Löwenanteil zur deutschen Wirtschaftsleistung bei.

Als „erstaunlich“ bezeichnete Egeler — neben der moderaten Inflationsrate von voraussichtlich 1,5 (2012: 2,0) Prozent — die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit durchschnittlich 41,8 Millionen Arbeitnehmern: „Damit gab es das siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand bei der Zahl der Erwerbstätigen.“ Im Gegenzug war die Arbeitslosigkeit „2013 so niedrig wie noch nie im vereinigten Deutschland“.

Für das soeben begonnene neue Jahr erwarten Ökonomen einhellig eine deutlich anziehende Konjunktur. Die Prognosen reichen von 1,5 bis zu zwei Prozent. Ein Wachstum in ähnlicher Größenordnung wird der deutschen Wirtschaft auch für 2015 zugetraut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort