dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

So viel Falschgeld wie nie seit Euro-Einführung 2002

Frankfurt/Main (dpa) - Hochkonjunktur für Geldfälscher: Nie seit Einführung des Euro-Bargeldes 2002 wurden so viele Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen wie im vergangenen Jahr. 899 000 gefälschte Scheine zählte die Europäische Zentralbank (EZB) nach Angaben vom Freitag. Rund elf Prozent davon (95 357 Stück) entdeckten Banken, Handel und Polizei in Deutschland, wie die Bundesbank mitteilte - auch dies der höchste Stand seit Einführung der gemeinsamen Währung. „Der Anstieg der Falschgeldzahlen ist bedenklich“, kommentierte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. In Deutschland schnellte die Zahl der Blüten zum Vorjahr um 51 Prozent drastisch nach oben. Der Schaden kletterte von 3,3 Millionen auf 4,4 Millionen Euro.

Lufthansa und Flugbegleiter einig über Renten und Gehälter

Frankfurt/Main (dpa) - Bei der Lufthansa sind weitere Streiks der Flugbegleiter vom Tisch. Noch vor Beginn der Schlichtung einigten sich Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo auf Tarifverträge zu Gehaltssteigerungen und zur Altersversorgung des Kabinenpersonals. Noch offene Spezialfragen zur Arbeitsorganisation der Flugbegleiter sollen in einer Schlichtung bis zum 30. Juni unter Vorsitz des SPD-Politikers Matthias Platzeck erledigt werden, teilten beiden Seiten am Freitag in Frankfurt mit. Bis Ende Juni darf Ufo die rund 19 000 Flugbegleiter wegen der vereinbarten Friedenspflicht nicht zu Streiks aufrufen. Mit der Teil-Einigung hat nach dem Bodenpersonal eine zweite wichtige Berufsgruppe bei der Lufthansa die Umstellung des Rentensystems auf feste Beiträge des Unternehmens akzeptiert. Noch offen ist der Tarifkonflikt bei den Piloten.

Lagarde kündigt erneute Kandidatur als IWF-Chefin an

Davos/Paris (dpa) - Christine Lagarde will erneut für das Spitzenamt beim Internationalen Währungsfonds (IWF) kandidieren. „Ja, ich bin Kandidatin für eine zweite Amtszeit“, sagte die Französin am Freitag dem TV-Sender France 2 beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie habe dafür Unterstützung erhalten etwa aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, China oder Südkorea. Die 60-Jährige war 2011 erstmals zur IWF-Chefin gewählt worden. Sie folgte auf Dominique Strauss-Kahn, der wegen eines Sex-Skandals von dem Amt zurücktreten musste. Lagardes Amtszeit endet im Juli, eine mögliche Gegenkandidatur ist bisher nicht abzusehen. Seit Jahren ist die Chefin der mächtigen internationalen Finanzorganisation mit Sitz in Washington in ihrem Heimatland mit Ermittlungen konfrontiert.

Umbau bei SAP zeigt Wirkung: Konzern gibt optimistischere Prognose

Walldorf (dpa) - Der Umbau des Softwarekonzerns SAP schreitet voran - zugleich werden die Mitarbeiter trotz etlicher Stellenstreichungen zufriedener. Das schlägt sich in den mittelfristigen Erwartungen des Vorstands nieder. „Wir haben unser Unternehmen neu ausgerichtet und effizienter gemacht“, sagte Finanzchef Luka Mucic am Freitag - und legte die Messlatte, die SAP bis 2017 erreichen soll, etwas höher. Der Konzern ist seit einigen Jahren dabei, sein Geschäftsmodell umzustellen. Statt Softwarelizenzen zu verkaufen, werden den Kunden vermehrt Programme zur Miete angeboten. Das bringt den Walldorfern stetigere und von der Konjunktur unabhängigere Einnahmen.

Märklin wartet weiter auf Durchbruch

Göppingen/Fürth (dpa) - Dem Modellbahnbauer Märklin kommt auch im dritten Jahr nach der Übernahme durch den fränkischen Spielwarenhersteller Simba Dickie nicht richtig in Tritt. Besonders Probleme machen dem Unternehmen die großen Rückgänge im Profi- und Sammlerbereich auf dem deutschen Markt. „Insgesamt haben wir eine leicht rückläufige Umsatzentwicklung“, sagte Märklin-Chef Florian Sieber am Donnerstag in Fürth. Auch wenn die ursprünglichen Wachstumsziele bis zum Ende des Geschäftsjahrs am 30. April mit rund 96 Millionen Euro Umsatz nicht erreicht werden würden, sei Märklin weiter profitabel. Investitionen sollten nun vor allem in neue Produktions-Technologien und ins Einsteigersegment fließen.

Ölpreisanstieg gibt Dax weiteren Aufwind

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach einem verpatzten Jahresstart zugelegt. Die Anleger zeigten sich erleichtert, dass die Talfahrt der Ölpreise vorerst gestoppt ist. Der Dax zog bis zum frühen Nachmittag um 2,19 Prozent auf 9783,47 Punkte an. Auf Wochensicht winkt dem Börsenbarometer nun ein Plus von rund 2,5 Prozent. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0808 (Donnerstag: 1,0893) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9180) Euro.

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