Chinesische Firmen angeblich an Vestas interessiert

Aarhus (dpa) - Chinesische Firmen haben einem Pressebericht zufolge Interesse am Kauf des mit Verlusten kämpfenden weltgrößten Windkraftanlagenbauers Vestas. Die Unternehmen Sinovel Wind Group und Xinjiang Goldwind Science & Technology prüften ein mögliches Gebot für den dänischen Konzern.

Das schreibt die Zeitung "Jyllands-Posten" (Montag) unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Vestas und die chinesischen Firmen wollten den Bericht nicht kommentieren. China baut seine Ökostromindustrie seit einigen Jahren stark aus. In der Windenergie ist das Land inzwischen der größte Markt. Allerdings haben heimische Unternehmen oft noch große technologische Probleme.

Mit Vestas könnten die Chinesen die Lücke zu den europäischen Konkurrenten auf einen Schlag schließen und an die Weltspitze rücken. Vestas steckt angesichts des großen Preisdrucks in der Branche und wegen Problemen im Management in einer tiefen Krise. Im vergangenen Jahr schrieb das Unternehmen statt eines erwarteten Gewinns einen Verlust von rund 166 Millionen Euro. Die Dänen haben ein hartes Sparprogramm aufgelegt, dem in diesem Jahr gut 10 Prozent der 23.000 Stellen zum Opfer fallen sollen.

Der Börsenkurs brach in den vergangenen zwölf Monaten um 70 Prozent ein und fiel in der vergangenen Woche auf niedrigsten Stand seit fast neun Jahren. Die Gerüchte über das Interesse der Chinesen gaben der Aktie am Montagvormittag wieder Auftrieb. Die Papiere legten rund 15 Prozent zu.

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