Politisch und witzig Oscar-Moderator Jimmy Kimmel kommt gut an

Hollywood (dpa) - „Ich wusste, ich würde diese Show vermasseln“ - Moderator Jimmy Kimmel nahm die Riesenpanne mit dem falschen Siegerfilm am Ende der Oscar-Show mit Ironie und Humor.

Politisch und witzig: Oscar-Moderator Jimmy Kimmel kommt gut an
Foto: dpa

Bis dahin war der Abend problemlos für ihn verlaufen: Mehr als drei Stunden lang moderierte Kimmel bei seiner Premiere souverän mit viel Witz die Oscar-Verleihung.

Dann kam die Verwechslung von „La La Land“ mit dem wahren Gewinnerfilm „Moonlight“ - und Kimmel reagierte geschickt: „Ich gebe mir selbst die Schuld (...) Ich verspreche, ich komme nie wieder“, sagte er mit einem Augenzwinkern und entließ die Fernsehzuschauer dann zügig in die Nacht.

Zuvor war alles glatt gelaufen. Der US-Entertainer erhielt im Internet viel Lob für seine Moderation. „Ich liebe es, wie Jimmy die Oscars moderiert und es so mühelos aussehen lässt. Er ist großartig“, twitterte etwa der Schauspieler Neil Patrick Harris („How I Met Your Mother“). Bereits in seiner Eröffnungsrede kam Kimmel gleich zur Sache und arbeitete sich am US-Präsidenten Donald Trump ab.

„Ich will auch Präsident Trump danken. Denn erinnert ihr euch noch an letztes Jahr, als alle meinten, die Oscars seien rassistisch?“, sagte Kimmel. Später gab er seiner Verwunderung darüber Ausdruck, dass sich Trump noch nicht auf Twitter zu der Verleihung geäußert habe. Spontan kontaktierte er den umstrittenen US-Präsidenten selbst über den Kurznachrichtendienst: „Hey Donald Trump, schon wach?“ Der Tweet wurde innerhalb kurzer Zeit zehntausende Male weiterverbreitet.

Immer wieder ließ Kimmel Süßigkeiten, Kekse und Donuts an Fallschirmen von der Hallendecke regnen und überraschte die Hollywood-Stars.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer kleinen Gruppe von Touristen, die Kimmel zuvor auf eine vermeintlich normale Bus-Rundfahrt hatte schicken lassen. Im Dolby Theatre sei ihnen ein Rundgang durch die Requisiten-Abteilung versprochen worden, sagte er. Stattdessen standen sie auf einmal völlig unerwartet mitten im Kreis der Hollywood-Stars. Kimmel machte Besucher und Prominente miteinander bekannt. Die Touristen filmten fleißig mit ihren Handys.

Schon vor der Verleihung hatte Kimmel deutlich gemacht, wer neben Trump ein weiteres prominentes „Opfer“ des Moderators werden könnte: Er twitterte ein Foto, auf dem er sich in der Garderobe ein Interview mit Schauspieler Matt Damon auf dem roten Teppich ansieht. „Dead man walking on the red carpet“, schrieb Kimmel dazu, eine Anspielung auf die zynische Bezeichung von zum Tode verurteilten Straftätern in den USA. Damon rächte sich und stellte Kimmel während der Verleihung ein Bein. Beide pflegen seit Jahren eine gespielte Fehde, die erneut für Unterhaltung sorgte.

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