Hintergrund: Pisa-Ergebnisse im Überblick

Berlin (dpa) - An dem vierten weltweiten Pisa-Schultest 2009 nahmen aus Deutschland 4970 Schüler aus 223 Schulen teil. Insgesamt beteiligten sich an der größten Schulleistungsuntersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 470 000 Teilnehmer im Alter von 15 Jahren.

Sie kommen aus den 34 wichtigsten OECD-Industrienationen sowie aus 31 Partnerregionen. Wichtige deutsche Ergebnisse im Überblick:

Lesen/Textverständnis: Zehn Jahre nach dem ersten Pisa-Test 2000 erzielt Deutschland in dieser Schlüsselkompetenz für das Lernen 497 Leistungspunkte - 13 mehr als damals. 40 Punkte der Pisa-Skala entsprechen dem Lernfortschritt von einem Schuljahr. Deutschland landet damit im Mittelfeld. Der aktuelle OECD-Schnitt beträgt 493 Punkte. Seit 2006 stagnieren allerdings die deutschen Leseleistungen.

Naturwissenschaften: Hier verzeichnet Deutschland zwischen 2000 und heute den größten Fortschritt und kommt jetzt auf 520 Punkte (2000: 487 Punkte). Der OECD-Schnitt beträgt 501 Punkte. Deutschland erreicht damit das obere Leistungsdrittel.

Mathematik: Ähnliches gilt für Mathematik. Hier kommt Deutschland auf 513 Punkte (2000: 490 Punkte). Doch in Pisa-Spitzenländern wie Finnland oder Korea oder auch in Regionen wie Shanghai oder Hongkong sind die 15-jährigen Schüler den Gleichaltrigen aus Deutschland in Mathematik und Naturwissenschaften weit voraus - häufig sogar ein bis zwei Schuljahre. Der OECD-Schnitt beträgt in Mathematik 496 Punkte.

Risikoschüler: Die Zahl der 15-Jährigen in Deutschland, die beim Eintritt ins Arbeitsleben nur auf Grundschulniveau Texte verstehen können, ist von 22,6 Prozent (2000) auf 18,5 Prozent eines Jahrganges gesunken. Doch das ist immer noch zu viel und schafft laut Pisa- Forschung erhebliche Probleme beim Berufseinstieg.

Migranten: Die Schulleistungen von Migranten sind besser geworden. Gleichwohl schneiden Kinder aus Familien, bei denen beide Eltern nicht in Deutschland geboren wurden, immer noch 56 Pisa-Punkte schlechter ab als Gleichaltrige mit deutschen Wurzeln (2000: 84 Punkte).

Chancengleichheit: Noch immer hängt der Bildungserfolg in Deutschland stark von der sozialen Herkunft ab. Der weltweite Vergleich zeigt: Je früher Kinder auf unterschiedliche Schulformen verteilt werden, desto größer sind bei den 15-Jährigen die Leistungsunterschiede nach sozio-ökonomischen Hintergrund.

Lehrer: Deutsche Pädagogen kommen im Urteil ihrer Schüler inzwischen besser weg als noch vor zehn Jahren: 70,5 Prozent der Schüler glauben, dass sie von ihren Lehrern zusätzliche Hilfen erhalten, sofern dies nötig ist (2000: 58,6 Prozent). Und 77,4 Prozent fühlen sich von ihren Lehrern fair behandelt (2000: 72,7).

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