Hintergrund: Die drei deutschen Drogerieriesen

Ehingen/Karlsruhe (dpa) - Die Drogeriebranche in Deutschland ist seit Jahren umkämpft. Die Probleme des jahrzehntelang unbestrittenen Marktführers Schlecker haben die Konkurrenten dm und Rossmann gestärkt.

SCHLECKER: Schlecker war bis vor kurzem die Nummer eins. Mit Geschäftszahlen hält sich der Familienkonzern traditionell zurück. 2011 brachen die Umsätze aber von brutto 6,55 Milliarden im Vorjahr auf rund 5 Milliarden Euro ein. Vor allem Filialschließungen führten zu einem Verlust von rund 200 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl lag zu Beginn dieses Jahres bei rund 30 000 - inklusive der Tochter IhrPlatz. Hinzu kommen rund 17 000 im Ausland. Nach hunderten Schließungen liegt die Zahl der Läden in Deutschland inklusive der IhrPlatz-Filialen bei rund 6000. 3000 weitere Schlecker-Filialen gibt es in Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen und Portugal. Am 23. Januar meldete Schlecker Insolvenz an, wenige Tage später auch IhrPlatz. Das Auslandsgeschäft blieb ausgenommen.

DM: Die Karlsruher Kette steht nunmehr an der Drogeriemarkt-Spitze. Auch hier gibt es keine Zahlen zum Ergebnis. Das familieneigene Unternehmen gibt sich nach eigenen Angaben mit einem Prozent Rendite zufrieden - und steckt das Geld ansonsten in soziale Projekte. Erlöst hat dm im Geschäftsjahr 2010/11 rund 6,17 Milliarden Euro; das war ein Plus von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den 2536 Filialen liegen 1256 in Deutschland. Ihre Grundfläche ist grundsätzlich größer als die der Konkurrenz, insbesondere als die der Schlecker-Läden. Von den rund 39 100 Beschäftigten arbeiten 25 450 in Deutschland.

ROSSMANN: Die dritte große deutsche Drogeriekette hat 2011 erstmals in ihrer 40-jährigen Firmengeschichte die Fünf-Milliarden-Umsatzmarke geknackt. Das hat das Unternehmen vor zwei Wochen bekanntgegeben. Der Umsatz lag bei 5,12 Milliarden Euro, ein Plus von 10,5 Prozent. Zum Ergebnis macht das Unternehmen aus Burgwedel in Niedersachsen keine Angaben. Für das Jahr 2012 wird ein Gesamtumsatz von 5,6 Milliarden Euro erwartet. Rossmann betreibt in sechs europäischen Ländern 2531 Märkte und beschäftigt rund 31 000 Mitarbeiter. In Deutschland will Rossmann in diesem Jahr 110 neue Verkaufsstellen eröffnen. Dabei sollen rund 1000 neue Arbeitsplätze entstehen.

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