Fraport fordert Tarifeinheit per Gesetz

Frankfurt/Main (dpa) - Angesichts des Streiks von 200 Vorfeldbeschäftigten auf dem Frankfurter Flughafen verlangt die Betreibergesellschaft Fraport gesetzlichen Schutz vor der Willkür kleiner Spartengewerkschaften.

„Zwei Prozent der Beschäftigten dürfen einfach nicht ein Unternehmen erpressen“, sagte Fraport- Arbeitsdirektor Herbert Mai „Focus Online“.

Das Gesetz müsse geändert werden, um wieder zu dem Grundsatz „ein Betrieb, ein Tarifvertrag“ zurückzukehren, sagte der frühere Chef der Verdi-Vorgängerin Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV). Berufsgruppengewerkschaften wie die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) seien absolut schädlich für den sozialen Frieden, erklärte Mai. „Ihr Handeln führt zu Ellbogenverhalten, was man ja eigentlich immer der Kapitalseite vorwirft. Dem müssen wir Grenzen setzen.“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat allerdings eine gemeinsame Initiative mit den Arbeitgebern zur Wiederherstellung der Tarifeinheit aus grundsätzlichen Erwägungen verlassen. Das Bundesarbeitsgericht hatte seine Rechtsprechung zur Tarifeinheit geändert und mehrere konkurrierende Tarifverträge in einem Unternehmen für rechtens erklärt. Die Spartengewerkschaften der Lokführer, Klinikärzte und Piloten etwa hatten die Entscheidung als Erfolg der vom Grundgesetz geschützten Tarifautonomie gefeiert.

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