Österreich zurück an Speed-Spitze - Keppler 20.

Beaver Creek (dpa) - Die österreichischen Skirennfahrer sind zurück an der Weltspitze, und auch die deutschen Alpinen sehen sich nach ihrem besten Speedresultat der noch jungen Saison im Aufschwung.

„Es läuft viel besser als die vergangenen Jahre, und es kommen sicher noch einige gute Rennen“, sagte Stephan Keppler nach seinem 20. Platz im Super-G von Beaver Creek. Das gewünschte Top-15-Ergebnis verfehlte der 27-Jährige beim Sieg von Georg Streitberger jedoch um knapp vier Zehntelsekunden. „Das wäre die halbe WM-Qualifikation gewesen, deshalb ist das natürlich ärgerlich“, meinte Herren-Chefcoach Karlheinz Waibel.

Auch Alpin-Chef Wolfgang Maier erwartet nach dem „guten Ergebnis“ in den kommenden Europa-Rennen eine Steigerung von Keppler, auf dem nach der Verletzung von Andreas Strodl noch mehr Hoffnungen ruhen. „Top 15 müsste der Ansatz sein, das muss er anpeilen. Er ist kein Frischling mehr, er zählt zu den routinierten Fahrern“, sagte Maier, „vielleicht macht er jetzt den kontinuierlichen Schritt, auf den wir vier Jahre lang warten.“ Kepplers Teamkollege Hannes Wagner enttäuschte auf Rang 47, Tobias Stechert schied nach einem Fahrfehler aus.

Nach dem Überraschungs-Erfolg des Schweizers Tobias Grünenfelder in Lake Louise setzte sich in Streitberger vor dem Franzosen Adrien Theaux und Didier Cuche aus der Schweiz auch im zweiten Super-G der Saison ein Außenseiter durch. „So eine Reaktion erwarten wir uns auch mal. Dass sie sagen: Jetzt zeigen wir es den ganzen Kritikern“, sagte Waibel, der aber auch mit kleineren Schritten zufrieden wäre.

Für Streitberger war es der zweite Erfolg im Weltcup, jedoch konnte er erst zum ersten Mal über den obersten Podiumsplatz jubeln. Als er im März 2008 im norwegischen Kvitfjell gewonnen hatte, litt der 29-Jährige mit seinem Zimmerkollegen Matthias Lanzinger, dem nach einer Sturzverletzung beim selben Rennen ein Unterschenkel amputiert werden musste. Jetzt gratulierte Lanzinger aus der Heimat: „Sensationell! Endlich ein Sieg, über den er sich wirklich freuen kann.“

Dieser Unfall seines Freundes habe ihn zunächst sicher gebremst, bekannte Streitberger in den USA. „Deshalb ist das jetzt umso mehr ein Wahnsinn. Es war ein wilder Ritt heute“, gab der 29-Jährige zu. „Es war höchste Zeit, dass er endlich mal wieder gewinnt“, meinte Teamkollege Benjamin Raich.

Der frühere deutsche Damencoach Mathias Berthold zeigte sich nach dem zweiten Sieg eines Österreichers im dritten Speed-Rennen der Saison ebenfalls erleichtert. In Lake Louise hatte bereits Michael Walchhofer die Abfahrt gewonnen. Weitere Erfolge sollen den schwachen Olympia-Winter mit nur einem Sieg nun schnell endgültig vergessen machen. „Unsere Burschen können nämlich noch mehr“, sagte Berthold, der Verständnis für die Abfahrts-Absage am 3. Dezember wegen zu starken Windes hatte.

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