Deutsche Bobpilotinnen gehen in Königssee leer aus

Königssee (dpa) - Verkehrte Gefühlswelt am Königssee: Die mitfavorisierte WM-Zweite Anja Schneiderheinze zeigte sich etwas ratlos, die in dieser Saison debütierende Sandra Kroll war aus dem Häuschen.

Deutsche Bobpilotinnen gehen in Königssee leer aus
Foto: dpa

Die Erfurterin Schneiderheinze kam mit Anschieberin Erline Nolte nur auf Rang sechs und verfehlte auch beim dritten Heim-Weltcup das Podium. Vor ihr schob sich noch Lokalmatadorin Kroll, die erst ihr drittes Weltcup-Rennen fuhr. Mit Anschieberin Franziska Fritz hatte sie als Fünfte 0,93 Sekunden Rückstand auf die siegreiche Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada, die mit Melissa Lotholz nach zwei Durchgängen auf 1:41,21 Minuten kam.

Zweite wurde die Belgierin Elfje Willemsen vor Jamie Greubel Poser aus den USA. Auf Platz acht von insgesamt nur elf Schlitten kam Weltcup-Debütantin Mariama Jamanka, die Franziska Bertels auf der Bremse hatte.

„Man kann im Endeffekt nicht anderes wie abhaken, es war schon enttäuschend. So haben wir uns die Saison nicht vorgestellt, wenn man sieht, wie andere fahren. Es ist ja nicht im Hundertstel-Bereich, es geht um Zehntel“, sagte Schneiderheinze, die zwar die zweitbeste Startzeit hinlegte, sich aber einige Fahrfehler in der Bahn leistete. Die Olympiasiegerin von 2006, damals noch als Anschieberin von Sandra Kiriasis, musste immer noch auf WM-Anschieberin Annika Drazek aus Winterberg verzichten. „Sie absolvierte in der Woche zwar schon einige Trainingsfahrten, doch ein Wettkampfstart kommt nach ihrer Verletzung noch zu früh“, sagte Bundestrainer Rene Spies.

Grund zum Feiern hatte die gebürtige Berchtesgadenerin Kroll, die nach den Plätzen sechs und sieben nun Fünfte wurde. „Jetzt hatte ich mal zwei Fahrten, die absolut in Ordnung waren. Ich wollte beste Deutsche werden, das war mein erstes Ziel. Und dann noch einige andere hinter mir lassen“, meinte die Junioren-WM-Zweite.

Überraschend abgesagt hatte das Rennen Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Elana Meyers Taylor aus den USA, die auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt den Start- und Bahnrekord hält (5,13/50,28 Sekunden). Die US-Pilotin war in der vergangenen Saison schwer im unteren Labyrinth der 1640 Meter langen Bahn gestürzt. Ihr Schlitten hatte sich dann drei Kurven später wieder aufgerichtet. Die Olympia-Zweite von Sotschi 2014 kam damals mit Abschürfungen und Prellungen davon.

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