Becker stützt Schumi: Kann Ruf nicht beschädigen

Berlin (dpa) - Tennislegende Boris Becker hat sich an die Seite von Michael Schumacher gestellt und die Forderungen nach dessen Rücktritt durch Ex-Piloten kritisiert.

Es gehöre sich nicht, „dass ehemalige Formel-1-Größen ihn jetzt öffentlich kritisieren und ihn quasi zum Rücktritt zwingen“, sagte Becker im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: „Das hat keinen Anstand und keine Klasse.“ Becker, der nach eigenem Bekunden nie an eine Rückkehr nach seinem Rücktritt 1999 gedacht hatte, forderte: „Wir sollten alle jetzt die momentane Zeit genießen, ihn noch mal zu erleben.“

Becker hat auch keine Bedenken, dass Schumachers Reputation und Ansehen wegen der bisherigen Erfolglosigkeit seit seiner Rückkehr zur Saison 2010 schwere Kratzer abbekommen könnte. „Wenn man siebenmal Formel-1-Weltmeister ist, kann man seinen Ruf nicht beschädigen“, sagte der Leimener.

Insbesondere Niki Lauda hatte zuletzt einen Rücktritt Schumachers gefordert, nachdem der siebenmalige Weltmeister im Mercedes seit seinem Comeback einem Podestplatz vergeblich hinterher fährt. „Selbst wenn man den Vettel in ein Mercedes-Rennauto stecken würde, würde auch er nicht dauernd die Rennen gewinnen“, betonte Becker mit Blick auf Weltmeister und Spitzenreiter Sebastian Vettel, dessen Red-Bull-Rennwagen vor allem zu Saisonbeginn als das Maß der Dinge galt. MercedesGP und damit auch Schumacher, der am 25. August sein 20-jähriges Jubiläum in der Formel 1 feiert, warten indes weiter auf einen siegfähigen Silberpfeil.

Und welche Rolle spielt das Alter? Schumacher ist mit 42 Jahren der Oldie im Feld, die meisten seiner Rivalen sind 15, 20 Jahre jünger. „Es ist sicherlich die ultimative Frage: kann man als 40-Jähriger gegen einen 25-Jährigen in seinem Sport bestehen? Da gibt es auch im Tennisspiel einige Kandidaten, die das immer wieder versuchen.“ Er glaube aber persönlich nicht, dass das gehe.

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