Zum Auftakt ohne Sieg : WM-Welt verkehrt: Früher Druck für die Top-Favoriten
Moskau (dpa) - Der Weg zum angestrebten WM-Triumph wird für die stolpernden Top-Favoriten endgültig kein leichter mehr: Erst dreimal in der Historie der Fußball-Weltmeisterschaften feierte der spätere Titelgewinner zuvor keinen Sieg in seinem Auftaktspiel.
Und so stehen nicht nur Deutschland nach der Mexiko-Pleite, sondern auch Brasilien, Spanien und Argentinien ohne Drei-Punkte-Erfolg zum Start schon früh in der Vorrunde unter Druck. Warum tun sich die führenden Fußball-Nationen so schwer in Russland?
„Sorge für die Großen“, titelte „L'Equipe“ in seiner Montagsausgabe mit Fotos der niedergeschlagenen Mesut Özil und Neymar. Als Gruppensieger würden sich die Teams der beiden Stars zunächst in der K.o.-Runde aus dem Weg gehen. Doch das maue 1:1 gegen die Schweiz sorgt auch im Land des fünfmaligen Weltmeisters für erste Verzweiflung. „VERWIRRT“, titelte die Sportzeitung „Lance“ mit einem Bild des Ausgleichstreffers durch Hoffenheims Steven Zuber.
Dass sowohl Brasilien als auch Deutschland und Argentinien (1:1 gegen Island) zum Auftakt ohne Sieg bleiben, ist ein negatives WM-Novum, gab es bei 15 vorigen gemeinsamen WM-Teilnahmen noch nie. Und auch Spanien darf es nach dem spektakulären 3:3 gegen Europameister Portugal nun im Duell mit dem Iran nicht zu locker angehen lassen. Aus dem Kreis der Favoriten gelang einzig Frankreich gegen Australien ein Sieg (2:1) und brauchte dafür die Unterstützung von Videobeweis und Torlinientechnik. Von den Top-Sechs der Weltrangliste gewann am Montag einzig Belgien, tat sich aber beim 3:0 über Panama zumindest eine Halbzeit mit dem Toreschießen schwer.