Schalker Krise spitzt sich zu

Schalke verliert in Stuttgart mit 0:2. Präsident Josef Schnusenberg wendet sich in einem offenen Brief an die Fans.

Stuttgart. Josef Schnusenberg hatte vor dem gestrigen Spiel des FC Schalke beim VfB Stuttgart zu einer bisher wohl einmaligen Maßnahme gegriffen. Der Präsident des Klubs hatte einen offenen Brief an die Anhänger des Klubs verfasst, in dem er um Rückhalt bat.

"Es ist ein Alarmzeichen, wenn sich unsere Fans von der Mannschaft abwenden. Diese Zeichen nehme ich absolut ernst und ich rate jedem, sie ernst zu nehmen", ließ Schnusenberg per Internet übermitteln.

Die prekäre Situation spitzt sich zu durch das 0:2 beim VfBStuttgart, bei dem der neue Trainer Markus Babbel ein erfolgreiches Bundesliga-Debüt feierte. Jan Simak (80.) und Mario Gomez (83.) sorgten mit ihren späten Toren für die Niederlage der Schalker, die sich nun auf Platz neun in der Bundesligatabelle und damit in der Bedeutungslosigkeit der Liga festgesetzt haben.

Die Spieler und Trainer Fred Rutten verschwanden nach Schlusspfiff kommentarlos in der Jabine, die Tür blieb lange Zeit verschlossen. Diese erneut vollends enttäuschende Vorstellung der Westfalen hatte für internen Gesprächsstoff gesorgt.

Erst 20 Minuten nach Spielende kam Fred Rutten seiner Pflicht nach und verkündete seine Ansichten in der Pressekonferenz. "Es schmerzt sehr, so ein Spiel zu verlieren. Die Zeiten auf Schalke sind schon schwer und es wird nicht einfach, diese Niederlage wegzustecken", sagte Rutten.

Manager Andreas Müller hingegen schwieg, während Präsident Josef Schnusenberg konsterniert wirkte. "Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale. Ob es Konsequenzen beim Trainer oder Manager gibt, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür bin ich aber der falsche Ansprechpartner, dafür ist der Aufsichtsrat zuständig", so Schnusenberg.

Dabei hätten die Schalker bereits in den ersten Minuten dieses Spiels dafür sorgen können, dass die Kritik der letzten Wochen zumindest ein wenig gedämpft würde.

Erst scheiterte Jermaine Jones mit einem Pfostenschuss, den Abpraller zielte Jefferson Farfan auf den auf der Torlinie abwehrenden Arthur Boka. Vier Minuten später scheiterte der Peruaner mit einem Strafstoß, den Stuttgarts Torhüter Jens Lehmann hielt.

Während in der zweiten Hälfte die Stuttgarter versuchten, den Druck zu erhöhen und zu einigen Torchancen kamen, schaffte es die Mannschaft von Fred Rutten kaum noch einmal über die Mittellinie. Diese Schalker Aufbauarbeit nutzten die Stuttgarter mit zwei Treffern aus.

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