Atomkraftwerk Wieder Panne in Tihange - NRW-Politiker fordern Aus für Kernkraftwerk

Erneut gibt es eine Panne im belgischen Atomkraftwerk Tihange. Die NRW-Landesregierung fordert das Aus für die Anlage. Kanzlerin Merkel solle sich dafür einsetzen.

Das Atomkraftwerk Tihange bei Huy (Belgien). Das Kraftwerk liegt 70 Kilometer westlich von Aachen.

Das Atomkraftwerk Tihange bei Huy (Belgien). Das Kraftwerk liegt 70 Kilometer westlich von Aachen.

Foto: Oliver Berg

Düsseldorf/Brüssel (dpa) - Nach einem Brand im belgischen Kernkraftwerk Tihange fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung die Stilllegung der Anlage. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und das Bundesumweltministerium müssten „jetzt Abschalt-Gespräche mit Belgien aufnehmen“, verlangte der NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Samstag über den Kurznachrichtendienst Twitter. Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) twitterte: „Tihange muss vom Netz. Endgültig.“

Das Kraftwerk liegt nur rund 70 Kilometer westlich von Aachen. Der Reaktorblock 1 hatte sich am Freitagabend automatisch abgeschaltet, nachdem es im konventionellen Bereich des Geländes kurz gebrannt hatte. Das meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Betreiber Electrabel.

Der Zwischenfall habe keine Auswirkungen auf die Arbeiter, die Bevölkerung oder die Umwelt, erklärte Electrabel. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert die Stilllegung des seit längerem in der Kritik stehenden Atomkraftwerks. Der über 30 Jahre alte Reaktorblock Tihange 2 war erst am Montag wieder angefahren worden. Er war seit März 2014 wegen Haarrissen am Reaktorbehälter abgeschaltet. Die belgische Atomaufsicht sah in den Rissen aber keine Gefahr für die Sicherheit der Reaktoren.

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