Zoran Milanovic: Der Diplomat

Zoran Milanovic hat der langjährigen Regierungspartei HDZ bei den Wahlen in Kroatien eine herbe Niederlage bereitet — der sozialdemokratische Parteivorsitzende wird der nächste Regierungschef in Kroatien.

Im Gespräch wirkt er ein wenig spröde. Selbst Gefolgsleute beklagen sein fehlendes Charisma. Doch der 45-Jährige hat einen wichtigen Vorteil. Während die HDZ im Korruptionssumpf versinkt, gilt er als unbestechlicher Saubermann. Unter den unzähligen Affären im Lande gibt es keine, in die er verstrickt wäre.

Der Jurist mit Prädikatsexamen startete seine berufliche Karriere in der Diplomatie. Er nahm für sein Land an einer UN-Friedensmission teil. Ein kurzes Intermezzo gab er 2003 als stellvertretender Außenminister. Dann machte er schnell Karriere bei den Sozialdemokraten.

In seiner Jugend habe er sich oft mit handfesten Prügeleien Respekt verschaffen müssen, sagt Milanovic. Zupacken können muss er in seiner neuen Position unbedingt, weil auf ihn Herkulesaufgaben warten. Die Staatskasse ist leer und Massenentlassungen stehen an. Hoffnung setzt das Adrialand auf den Beitritt zur EU, deren 28. Mitglied Kroatien im Sommer 2013 werden soll. dpa

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