Unterkünfte bleiben leer
Viele Einrichtungen für Flüchtlinge in NRW sind kaum noch gefüllt, während die Kommunen weiter zahlen müssen. Daran entzündet sich Kritik.
Düsseldorf. Viele Flüchtlingsunterkünfte in Nordrhein-Westfalen sind nur noch zur Hälfte gefüllt oder stehen sogar ganz leer, doch die Städte und Gemeinden müssen wegen bestehender Verträge weiterhin dafür zahlen. „Einige Kommunen haben sehr hohe Kosten“, sagte Andreas Wohland vom Städte- und Gemeindebund NRW auf Anfrage.
Zwar wurden in den vergangenen Monaten bereits etliche Erstaufnahmen, Sammelunterbringungen und sonstige Einrichtungen geschlossen. Doch nicht immer ist das möglich, weil zum Teil langfristige Mietverträge abgeschlossen wurden. „2015 mussten die Kommunen schnell handeln und sich daher oft an sehr schlechte Mietkonditionen binden, um Obdachlosigkeit zu vermeiden“, sagt Wohland. „Nun bleiben sie auf den Kosten sitzen.“
Andreas Wohland, Städte- und Gemeindebund NRW
Ausgaben für Miete, Strom, Heizung, Sicherheitsdienste und Instandhaltung fielen vielfach weiter an — auch bei leeren Unterkünften. Doch das Land zahle nur für Flüchtlinge, die tatsächlich da sind, nämlich monatlich 866 Euro pro Flüchtling, sagt der Kommunalvertreter.