Ostermärsche: Mehr Teilnehmer in NRW

Bonn/Duisburg/Krefeld. In Nordrhein-Westfalen sind tendenziell mehr Menschen an den Ostertagen für Frieden und Abrüstung auf die Straße gegangen als im Vorjahr. „Wir gehen von leicht gestiegenen Zahlen aus“, sagte der Sprecher des Netzwerks Friedenskooperative, Kristian Golla, zum gestrigen Abschluss am Ostermontag.

Ostermärsche: Mehr Teilnehmer in NRW
Foto: dpa

Viele Menschen reagierten damit auf Konflikte wie in Syrien.

In den meisten Städten sei die Teilnehmerzahl wieder leicht angestiegen — selbst in kleineren Städten wie Gummersbach. In Bonn seien bei strömendem Regen rund 500 Menschen mitgegangen. In Krefeld radelten Friedensaktivisten am Ostermontag durch die Stadt, um ein Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt zu setzen.

Beim dreitägigen Ostermarsch Rhein-Ruhr von Essen nach Dortmund, liefen nach Veranstalterangaben deutlich mehr Menschen mit: Demnach stieg die Zahl von rund 1800 im vergangenen Jahr auf aktuell rund 2300. Diesen leicht steigenden Trend gebe es bundesweit seit 2013. Am Karfreitag hatte es bereits einen Protestmarsch in Gronau gegeben, dem Standort der einzigen kommerziellen Urananreicherungsanlage in Deutschland.

Die Ostermärsche sind zwar deutlich kleiner als auf dem Höhepunkt der Bewegung zu Beginn der 80er Jahre. Trotzdem betonte der Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft, Joachim Schramm: „Das sind keine Nostalgikertreffen — die Welt steht wieder am Abgrund.“ Vor allem der Ost-West-Konflikt sei zurückgekehrt.

Bundesweit organisierte die Ostermarschbewegung mehr als 100 Demonstrationen, Kundgebungen oder auch Mahnwachen. Das Thema Abrüstung stand auch beim Ostermarsch Ostwestfalen-Lippe im Vordergrund, der Karsamstag in Bielefeld startete. Weitere Friedensmärsche gab es in Gummersbach, Neuss, Siegburg, Münster und Köln.

Ziel der Ostermärsche ist es auch, gegen eine in Berlin diskutierte deutliche Erhöhung der Rüstungsausgaben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu protestieren. „Das würde Milliarden kosten, die für Arbeit und Soziales fehlen“, so Schramm. lnw

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