Modezar : Rätselraten über Lagerfelds Kritik an Merkel
Paris (dpa) - Er begleitet Prinzessin Caroline von Hannover beim Rosenball in Monaco, gestaltet Suiten des Pariser Luxushotels Crillon an der Place Concorde und ist auf Reisen mit seiner Edelkatze Choupette unterwegs.
Karl Lagerfeld ist Modezar, Fotograf, Designer, Filmemacher und Verleger zugleich.
In der Glitzer-Welt der Mode wird der gebürtige Hamburger hofiert. Seit Jahrzehnten ist er Trendsetter, so gilt er als Entdecker des früheren Supermodels Claudia Schiffer aus Deutschland. Erst im vergangenen Sommer erhielt „Karl der Große“, wie er häufiger in seiner Wahlheimat Frankreich genannt wird, die höchste Auszeichnung der Stadt Paris.
Wer sich hinter der Stil-Ikone mit weißem Haar und dunkler Brille verbirgt, wird dabei oft nicht richtig deutlich. Auch sein Geburtsdatum ist ein Rätsel, nur der 10. September steht fest. Lange kursierte 1938 als Geburtsjahr. Andere Quellen sprechen von 1933. Vor wenigen Jahren datierte Lagerfeld das Ereignis dann auf 1935.
In Paris wird dem langjährigen Kreativchef des legendären Modehauses Chanel Gefallen an Provokationen attestiert. Schon vor Jahren mokierte er sich über Mollige auf dem Laufsteg - und erntete damit Protest.
Doch die jüngste Schock-Kritik in einer französischen TV-Sendung an der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sorgt für viel Wirbel. Wohl auch deshalb, weil sich der spitzzüngige Lagerfeld bei politischen Themen bisher eher zurückhielt.