Japaner beten um gefallenen Baumriesen

Tokio. Er war ein uralter Riese, bewundert und tief verehrt von Generationen von Japanern und Millionen ausländischer Touristen, nun ist er tot: Oicho, ein 30 Meter hoher und etwa 1000 Jahre alter gewaltiger Gingko-Baum mit einem stolzen Umfang von 6,8 Metern, fiel im weltberühmten Shinto-Schrein Tsurugaoka Hachimangu in Japans historischer Stadt Kamakura einem Sturm zum Opfer.

Doch nun hoffen die Japaner auf ein Wiederauferstehen des alten Riesen: Bei einer im nationalen Fernsehen übertragenen Zeremonie beteten Shinto-Priester am Donnerstag mit rund 1200 Bürgern um die Wiederbelebung des Baumes.

In langen Schlangen stellten sich die Menschen an, um ihren Wunsch nach einem neuen Leben für den Riesen mit Pinseln in ein Gedenkbuch einzutragen. "Ich hoffe, dass er wieder zu neuer Stärke heranwächst", sagte eine ältere Frau vor laufender Kamera. Reporterteams verfolgten die Zeremonie am Boden und per Helikopter aus der Luft.

Fachleute hatten den vor einer Woche umgestürzten Baum zersägt und anschließend ein 17 Tonnen schweres Mittelstück sieben Meter vom alten Standort entfernt neu eingepflanzt. Experten zufolge hat der Gingko-Baum eine Chance von etwa 90 Prozent, tatsächlich zu neuem Leben zu erwachen.

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