Felipe und Letizia auf Stippvisite in Hamburg

Hamburg (dpa) - Hola Hamburgo: Spaniens Kronprinzenpaar Felipe und Letizia hat bei seiner royalen Stippvisite die Hanseaten begeistert.

Der 43 Jahre alte Thronfolger und seine fünf Jahre jüngere Ehefrau kamen am Donnerstag zur feierlichen Einweihung des Instituto Cervantes - dem fünften Standort des Kulturinstituts in Deutschland. Der Kronprinz hielt die Abschlussrede beim Festakt und lobte beide Länder als „Freunde, Verbündete und Partner“. Er bedankte sich für den herzlichen Empfang der Norddeutschen: 200 Schaulustige hatten das Paar jubelnd, Spanien-Flaggen schwenkend und applaudierend begrüßt - und am Ende auch ebenso gebührend verabschiedet.

Exakt anderthalb Stunden hatten Felipe und Letizia für ihren Kurzbesuch im Institut eingeplant - nahmen sich dann aber ein bisschen mehr Zeit, am Ende wurden es knapp zwei Stunden. Nach der Ansprache des Kronprinzen beim Festakt gingen er und seine mit dunkler Hose und hellem Jäckchen bekleidete Frau durch die Lehrräume, besichtigten eine Ausstellung und plauderten danach noch ausgiebig und gut gelaunt mit den Gästen des kleinen Empfangs. Es war ein privater Besuch des Prinzen und der Prinzessin von Asturien, die wegen der politischen und wirtschaftlichen Situation in Spanien keine große Show wollten.

Das in 44 Ländern weltweit vertretene Institut engagiert sich seit 20 Jahren für die Verbreitung der spanischen Sprache und Kultur. In Hamburg ist es bereits seit 2006 präsent, seit 2009 hat es Räume im Chilehaus im Herzen der Stadt. Mit der feierlichen Einweihung wollte man warten, bis das Königshaus Zeit hat, schließlich ist König Juan Carlos Ehrenvorsitzender des Kuratoriums. Weil Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz gerade in Kopenhagen weilte, hatte Dorothee Stapelfeldt als zweite Bürgermeisterin den royalen Besuch vom Flughafen abgeholt. Zahlreiche Fotografen und Kamerateams empfingen das Paar ebenfalls. Es war der einzige Termin für Felipe und Letizia.

Auch nachdenkliche Momente gab es. Der Kronprinz erinnerte in der Stadt, die am stärksten von der EHEC-Epidemie betroffen war, an die Opfer. „Wir überbringen das tiefste Beileid der Spanier für die Todesfälle infolge der EHEC-Epidemie“, sagte er. „Die Prinzessin und ich fühlen mit den Familien und den Betroffenen.“ Die Hamburger Gesundheitsbehörde hatte im Zusammenhang mit dem Darmkeim vor dem Verzehr von spanischen Gurken gewarnt. „Es war eindeutig nicht auf unsere Produkte zurückzuführen“, sagte der Kronprinz. „Ich bin mir aber sicher, dass unsere Beziehungen starke Beziehungen sind, die in der Lage sind, mit Erfolg Probleme zu überwinden.“

Die knapp zehnminütige Rede des Kronprinzen war der Höhepunkt des Festaktes, bei dem verschiedene Redner das große Interesse auch der Deutschen am Spanischen hervorhoben und die Beziehungen zwischen beiden Ländern würdigten. Das Instituto Cervantes hat in keinem anderen europäischen Land so viele Standorte wie in Deutschland. „In ganz Deutschland steigt die Nachfrage nach der spanischen Sprache an“, sagte auch der Thronfolger - und endete dann mit einer Liebeserklärung an die deutsche Sprache, verfasst von Jorge Luis Borges: „Mein Schicksal ist die Sprache Kastiliens, (...) dich aber, milde Sprache Deutschlands, habe ich selbst erwählt und ganz allein gesucht“.

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