Petition zu Spritpreisbremse Autofahrer protestieren gegen hohe Benzin- und Dieselpreise

Die Spritpreise sind in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Das spüren Autofahrer deutlich - eine Petition für eine Spritpreisbremse erfährt viel Zulauf.

 Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen.

Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen.

Foto: dpa/Tobias Hase

Das Auto ist aus dem Alltag wohl für die meisten Deutschen kaum wegzudenken. Die Fahrt zur Arbeit, zur Schule oder zum Supermarkt wird damit aber derzeit immer teuerer. Auch der Güterverkehr mit Lastern sowie Dienstleiter wie beispielsweise Handwerker oder der städtische Busverkehr haben höhere Tankrechnungen, die schlussendlich an Verbraucher weitergegeben werden.

Der Ukraine-Krieg hat die Spritpreise erstmals über die Schwelle von zwei Euro steigen lassen. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags kostete Superbenzin der Sorte E10 2,008 Euro je Liter, bei Diesel waren es 2,032 Euro, wie der ADAC am Dienstag in München mitteilte.

Haupttreiber des Anstiegs an der Zapfsäule sind die Ölpreise, die im Zuge des Konflikts in der Ukraine nach oben geschossen sind. Am Montag hatte die für Europa wichtige Sorte Brent zwischenzeitlich bis zu 139 Dollar pro Fass (159 Liter) gekostet, nachdem US-Außenminister Antony Blinken einen Importstopp für russisches Erdöl ins Spiel gebracht hatte. Der aktuell starke Dollar verstärkt diesen Effekt noch einmal, da Öl in Dollar gehandelt wird und deutsche Käufer in Euro bezahlen. Hinzu kommt, dass der Dieselpreis durch eine hohe Nachfrage nach dem relativ ähnlichen Heizöl weiter angetrieben wird und Importeure die Einfuhr von Diesel aus Russland zurückfahren.

Dass derzeit so extreme Spritpreis-Rekorde erreicht werden, liegt auch daran, dass der Effekt durch den Krieg in der Ukraine auf bereits erreichte Rekordniveaus der vergangenen Monate aufsetzt. Auf Jahressicht ist der Anstieg gewaltig: Im Durchschnitt des März 2021 hatte Diesel noch 1,315 Euro pro Liter gekostet, bei Super E10 waren es 1,454 Euro.

Der Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V., Michael Haberland, warnt vor einer weiteren „Kostenexplosion“. Der Verein hat eine Online-Petition gestartet die eine „Spritpreisbremse für Benzin und Diesel“ will. „Es ist dringend das Eingreifen der Politik nötig, damit Haushaltseinkommen gesichert bleiben und Unternehmer und Unternehmen nicht in Schieflage geraten“, fordert der Verein. Laut Mobil in Deutschland haben innerhalb weniger Tage rund 100.000 Menschen die Petition unterschrieben.

Als Gründe für den enormen Anstieg nennt Haberland die seit Anfang 2021 eingeführte CO2-Steuer, eine allgemeine Energieknappheit, ein verstärktes Bedürfnis nach Mobilität verursacht durch die Coronazeit und den Krieg in der Ukraine. Der Rohölpreis steige rasant an - ohne ein Ende in Sicht.

(dpa/kst)
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