Historie Ein Blick ins Denkmal Schmits’sche Villa in Wuppertal: Einst Anwesen, nun Schule

Wuppertal · Von Klassenräumen mit Springbrunnen und Porzellan im Lehrer-WC.

Historikerin Karen Flanze führte durch das Haus.

Historikerin Karen Flanze führte durch das Haus.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eine weitläufige Parkanlage, großzügige Villen, und das unweit der Wupper, mitten in Elberfeld. Was heute abstrakt klingt, war noch bis in die Zwanzigerjahre Realität. Die Parkanlage fällt rund einhundert Jahre später als Deweerth’scher Garten deutlich kleiner aus und wird von der Luisenstraße jäh zerschnitten. Die Villen sind größtenteils verschwunden – nicht aber die Schmits’sche Villa, die als private Herder-Schule auch heute noch majestätisch vom Hang aus hinabschaut auf die Stadt. Sie bildet den letzten Ausläufer des Briller Viertels und ist aufgrund ihrer historischen Stellung eines der rund 4500 Wuppertaler Denkmäler. Nun schwang die doppelflügelige Tür am „Tag des offenen Denkmals“ für Interessierte auf. Karen Flanze, Kunsthistorikerin und Pädagogin an der Herder-Schule, bot Führungen durch das 1882 von Heinrich Bramesfeld erbaute Gebäude an. „Das ist großbürgerliches Wohnen um 1900“, zeigt sie schon draußen anhand der schieren Größe des Hauses, das für sage und schreibe vier Personen – Textilfabrikant Schmits, dessen Frau und zwei Söhne – errichtet wurde.