St.Tönis: „Stadtwerke drehten Gas zu früh ab“

Als Familie Meyer sich eine neue Therme liefern ließen, verweigerte der Schornsteinfeger die Zustimmung, verständigte die Stadtwerke. Die rückten an und drehten den Hahn zu.

St.Tönis. Der Ärger um den gesperrten Gasanschluss bei Familie Meyer an der Burgstraße geht weiter. "Am Dienstagnachmittag hat mir Schornsteinfeger Volker Sonnenschmidt einen Brief mitgebracht. In dem wird uns eine Frist zur Umsetzung der geforderten Maßnahmen bis 1.Dezember gegeben", sagt Susanne Meyer. Die Stadtwerke hätten sich nicht darum gekümmert: Schon am Vormittag waren ihre Mitarbeiter angerückt, um bei den Meyers das Gas abzudrehen.

Zum Hintergrund: Im Hause Meyer sind seit 30 Jahren im Bad eine Gastherme und ein Wäschetrockner installiert. Das ist aber nicht zulässig, weil der Trockner dem Raum Sauerstoff entzieht. Dadurch könnte es zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung kommen.

Als Meyers sich eine neue Therme liefern ließen, verweigerte der Schornsteinfeger die Zustimmung, verständigte die Stadtwerke. Die rückten an, drehten den Hahn zu, woraufhin Frank Meyer und seine Frau im Kalten saßen. Erst nach Einschreiten ihres Anwalts strömte wieder Gas.

"Uns ist keine Zeit gegeben worden, die geforderten Maßnahmen umzusetzen", sagt Susanne Meyer. Der Schornsteinfeger hatte unter anderem ein zusätzliches Lüftungsgitter in der Tür vorgeschlagen.

Volker Sonnenschmidt betont, seit 2005 habe er das Ehepaar darauf hingewiesen, dass der Zustand nicht haltbar sei. "Stadtwerke und ich sind in der Haftung." Erst vor kurzem seien bei einer ähnlichen Geräte-Verbindung in Duisburg zwei Menschen ums Leben gekommen.

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