Krankenversorgung Jugendliche Geflüchtete können nicht einfach zum Arzt

Krefeld · Für jeden Arztbesuch muss derzeit bei der Stadt ein besonderer Schein angefordert werden. Der Verwaltungsaufwand ist groß; deshalb würden Praxen in manchen Fällen sogar die Behandlung ablehnen. Der SKM fordert die Ausgabe von Gesundheitskarten.

 Caroline Frank-Djabbarpour, Geschäftsführerin des SKM-Krefeld, setzt sich für die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte ein. 

Caroline Frank-Djabbarpour, Geschäftsführerin des SKM-Krefeld, setzt sich für die Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte ein. 

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Nur noch vereinzelt kommen unbegleitete minderjährige Geflüchtete noch aus Syrien, Afghanistan, Irak, Guinea, Erithrea, Tadschikistan und der Elfenbeinküste nach Krefeld. „Bisher sind keine aus der Ukraine zu uns gekommen, wie zu Beginn des russischen Angriffskriegs vermutet. Sie fliehen zusammen mit ihrer Familie, nicht allein, das ist der Unterschied“, sagt Caroline Frank-Djabbarpour, Geschäftsführerin des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM). Der betreut seit 2015 unbegleitete minderjährige Ausländer (kurz UMA genannt) und hatte für viele die Vormundschaft übernommen. Aktuell stehen noch – bis zu ihrer Volljährigkeit – etwa 30 unter Betreuung des SKM. Weitere leben noch bis zum 21. Lebensjahr in Jugendhilfeeinrichtungen, bei Pflegefamilien oder in ambulant betreuten Wohnformen zur Verselbstständigung. Was sie trotz aller Hilfe in Krefeld nicht erhalten, wenn sie (noch) keine Aufenthaltserlaubnis haben, ist die elektronische Gesundheitskarte. Sie können nicht einfach zum Arzt gehen. Ein Umstand, den Caroline Frank bemängelt.

Für jeden Arztbesuch zunächst einen Schein beantragen