Düsseldorfer erlebt den Putsch in der Türkei

Kurz vor seiner Heimreise wird der Türkeiurlaub für Fabian Krüger zum Horrortrip.

Die Ereignisse überschlagen sich in der Nacht von Freitag auf Samstag. Auf den Straßen protestieren viele Türken gegen den Militärputsch.

Die Ereignisse überschlagen sich in der Nacht von Freitag auf Samstag. Auf den Straßen protestieren viele Türken gegen den Militärputsch.

Foto: dpa

Düsseldorf. Fabian Krüger landet am Samstag um 14 Uhr wieder in Düsseldorf. Gesund, munter und froh, wieder aus Colakli in der Türkei nach Hause gekommen zu sein. Seine große Erleichterung hat einen guten Grund, denn hinter dem 19-Jährigen liegt ein Horrortrip.

„Ich lag in meinem Zimmer, als im Fernsehen die ersten Bilder aus Istanbul über den Bildschirm flimmerten. Am Anfang hat man aber noch nicht richtig realisiert, dass dort etwas ernstes Politisches im Gang war, berichtet der Auszubildende. Als er das Hotel verlässt, um Zigaretten zu holen, merkt er jedoch schnell, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. „Vor dem Hotel liegt eine große Straße mit vielen Bars und Läden. Dort sind um diese Zeit immer sehr viele Menschen unterwegs. Aber als ich das Hotel verlassen habe, war es menschenleer, das war richtig unheimlich. Und mitten in der Nacht hat der Muezzin die Menschen zum Gebet aufgerufen.“

Zurück im Hotel gibt es an diesem Tag kein Fernsehen und kein Internet — und damit auch keine Möglichkeit mehr, sich zu informieren. „Plötzlich stand die Reiseleitung im Hotel und hat uns aufgefordert, dass Land so schnell wie möglich zu verlassen. Eigentlich wollte ich noch bis Montag bleiben.“

Alle Urlauber hätten Angst gehabt, berichtet Krüger, er und seine Mitreisenden verbringen die ganze Nacht in der Lobby, man versucht, einander zu beruhigen. „An Schlaf war überhaupt nicht zu denken.“

Die Taxifahrt am nächsten Morgen dauert ewig. Die Straßen sind abgesperrt und überall ist Polizei. „Alle Autos wurden penibel untersucht.“ Auch vor dem Flughafen ist es chaotisch, denn vor dem Terminal werden die Touristen wieder kontrolliert. „Bis ich endlich im Flugzeug gesessen habe, wurde ich insgesamt vier Mal durchsucht.“ akrü

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort