Kommentar Darum ist die Kriegsrhetorik der USA beunruhigend

Meinung · Die USA haben einen ziemlich deutlichen Auftrag für die ukrainische Armee formuliert - auch eine Ansage an alle Bündnispartner. Dabei sollte der Westen Russland ernst nehmen. Ein Kommentar.

 Außenminister Antony Blinken hat einen Auftrag an die ukrainische Armee formuliert.

Außenminister Antony Blinken hat einen Auftrag an die ukrainische Armee formuliert.

Foto: dpa/Bonnie Cash

Die Ukraine kämpft noch, Deutschland debattiert noch, die Vereinigten Staaten sind schon einen Schritt weiter. Außenminister Antony Blinken hat dieser Tage in Polen angekündigt, Russland solle den Angriffskrieg in einer Weise verlieren, dass es fortan keine Angriffskriege mehr führen kann. Das ist ein ziemlich eindeutiger Auftrag für die ukrainische Armee, und es ist auch eine eindeutige Ansage an alle Bündnispartner der USA. Die deutsche Debatte um die Lieferung schwerer Waffen wie etwa Panzer findet in den Gedankenspielen der US-Regierung Joe Biden allem Anschein nach nicht statt. Volle Kraft voraus gegen Putin, volle Kraft voraus gegen Russland. Die Rhetorik des Kalten Krieges ist wieder da. Und anscheinend sind die USA gewillt, Machtpolitik aus dem Archiv zu betreiben, also alte Fehler zu wiederholen. Während sich in deutschen Debattierstuben Gespräche darüber entwickeln, ob mit einem Mann wie Putin überhaupt noch verhandelt werden kann, signalisiert Antony Blinken, dass Russland gar kein Verhandlungspartner mehr ist.