Kommentar Scholz fordert gleiches Geld für DFB-Frauen - doch es braucht mehr

Meinung · Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine gleiche Bezahlung von Frauen und Männern in der Nationalmannschaft ausgesprochen. Aber selbst wenn der DFB der Meinung des Kanzlers nun folgt, ist das Problem noch nicht gelöst. Ein Kommentar.

 Acht Millionen Deutsche haben das beeindruckende Spiel der DFB-Frauen gegen Spanien verfolgt, aber der Bundesliga-Alltag ist immer noch trist.

Acht Millionen Deutsche haben das beeindruckende Spiel der DFB-Frauen gegen Spanien verfolgt, aber der Bundesliga-Alltag ist immer noch trist.

Foto: dpa/Sebastian Christoph Gollnow

Selbstverständlich gibt es in diesen Zeiten deutlich wichtigere Fragen als die, ob Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einst Fußball gespielt hat. Wenn aber ja, dann bestimmt als Sturmspitze. Denn die Frage danach, ob Fußballnationalspielerinnen vom DFB so bezahlt werden sollten wie ihre Kollegen, beantwortete Scholz im Stil eines Goalgetters mit einem eindeutigen Ja. Elfmeter verwandelt. Aber was anders hätte er auch antworten sollen? Es löst ein Unwohlgefühl aus, dass die Spielerinnen von Martina Voss-Tecklenburg sich für den Gewinn des EM-Titels mit 60 000 Euro begnügen sollen, während die Mannen um Hansi Flick für die WM-Krone in Katar mit einem Vielfachen rechnen dürfen. Hier etwas weniger, da etwas mehr – das könnte der DFB schon machen. Schließlich geht es bei der Nationalelf nicht in erster Linie um Geld, sondern um die Ehre, sein/ihr Heimatland vertreten zu dürfen. Es ist kaum vorstellbar, dass ein männlicher Elitekicker dagegen aufbegehrte, wenn er jemals wieder einen lukrativen Werbevertrag haben will.