Paralympics : Gold und Silber für Schaffelhuber und Rothfuss
Pyeongchang (dpa) - Dem ersten deutschen Gold folgten die Glückwünsche mit politischer Strahlkraft.
Eine nordkoreanische Delegation um den Präsidenten des Nationalen Paralympischen Komitees Kim Mun Chol gratulierte Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber herzlich zum Paralympics-Triumph am ersten Wettkampftag. „Sie haben gesagt, sie wünschen sich, dass Nord- und Südkorea irgendwann wieder zusammen sind“, sagte die 25-jährige Monoskifahrerin. „Das wäre perfekt, denn das wünscht sich die ganze Welt“, sagte Schaffelhuber. Sie wurde im „Alpenhaus“ in Pyeongchang nach ihrem Sieg in der Abfahrt begeistert empfangen.
Als sie am Samstag in der gemeinsamen Heimat des deutschen, österreichischen und Schweizer Teams während der Winterspiele ankam, bildeten die Mannschaften und Besucher ein Spalier, schwenkten Fahnen und läuteten mit Kuhglocken. „Das war unbeschreiblich“, sagte Schaffelhuber, die stolz ihre Medaille präsentierte. „Ich wollte Gold in Pyeongchang, und das habe ich.“ Andrea Rothfuss hatte mit Silber in der stehenden Kategorie den starken deutschen Alpin-Auftakt komplettiert und war „super happy“.
Für Schaffelhuber war es das sechste Gold bei paralympischen Rennen nacheinander. Nach der Erfolgsserie der Winterspiele in Sotschi 2014 mit fünf Siegen bei fünf Starts sei der Druck vor dem ersten Auftritt in Südkorea enorm gewesen, erklärte die Regensburgerin, die nach 1:33,26 Minuten ins Ziel kam. „Ich glaube, kein Mensch auf dieser Erde kann nachfühlen, wie ich mich heute fühle“, sagte sie. „Ich bin jetzt gelöst und kann nun wirklich von Tag zu Tag schauen.“ Als Schaffelhuber als Siegerin im Stadion präsentiert worden war, hatte sie ihre Freude laut heraus geschrien.