Die Terrorgruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel

Sanaa (dpa) - Das islamistische Terrornetzwerk Al-Kaida hat seit den Anschlägen vom 11. September 2001 zunehmend auf Regionalisierung gesetzt. Zu den weitgehend unabhängig agierenden Ablegern zählt die Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (Al-Qaeda in the Arabian Peninsula/AQAP).

Die Gruppe entstand 2008 aus der Vereinigung der jemenitischen mit der saudiarabischen Al-Kaida. Heute gehört die AQAP zu den aktivsten und gefährlichsten Al-Kaida-Ablegern. Die Extremisten nutzen die Schwäche der Zentralregierung und die Gesetzlosigkeit in vielen Teilen des Jemen. Ihre Hochburgen liegen im Süden des Landes, wo sie Rekrutierungs- und Ausbildungslager betreiben. Die USA greifen die Terrorgruppe zwar regelmäßig mit Drohnen an, konnten sie aber bisher nicht ausschalten.

Al-Kaida verübt seit Jahren immer wieder Anschläge im Jemen oder entführt Menschen. Im vergangenen Jahr starben bei einer missglückten US-Geiselbefreiung ein Amerikaner und ein Südafrikaner. Seit die schiitische Huthi-Bewegung vor einigen Monaten in der Hauptstadt Sanaa und anderen Teilen des Landes die Kontrolle übernommen hat, geht die AQAP verstärkt auch gegen sie vor.

Der bei dem Anschlag islamistischer Extremisten am Mittwoch vergangener Woche erschossene Redaktionsleiter des Satiremagazins „Charlie Hebdo“, Stéphane Charbonnier, stand auf einer „Fahndungsliste“ des britischen Dschihad-Magazins „Inspire“, das von AQAP veröffentlicht wird.

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