Spannungen erwartet : Neuer US-Botschafter in Israel will in Jerusalem arbeiten
Tel Aviv/Ramallah (dpa) - Der künftige US-Botschafter in Israel erwartet, dass die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem umzieht. David Friedman sagte, er freue sich, von Jerusalem aus zu arbeiten, wie das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump in der Nacht mitteilte.
Zugleich war Trumps Entscheidung für seinen Berater Friedman verkündet worden. Trump hatte bereits angekündigt, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen und die Stadt als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Ähnliche Versprechen früherer US-Präsidentschaftskandidaten waren in der Vergangenheit allerdings nicht umgesetzt worden.
Die internationale Gemeinschaft erkennt Jerusalem nicht als Israels Hauptstadt an. Deshalb haben die meisten Vertretungen ihren Sitz in Tel Aviv - wie auch die deutsche Botschaft.
Israel beansprucht Jerusalem als seine „ewige, unteilbare Hauptstadt“. Dies schließt auch den 1967 während des Sechstagekriegs eroberten arabischen Ostteil der Stadt mit der Altstadt ein. Die Palästinenser wollen den Ostteil hingegen als künftige Hauptstadt eines unabhängigen Palästinenserstaates.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich nicht dazu äußern. Die Palästinenser warnten vor einer Verlegung der Botschaft nach Jerusalem.
Der Tempelberg in der Altstadt Jerusalems ist eines der größten muslimischen Heiligtümer. Sollte die Weltmacht USA Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates Israel anerkennen, könnte dies auch Reaktionen anderer muslimischer Staaten auslösen.