Chinas vierter Weltraumbahnhof mit Raketenstart eingeweiht
Peking (dpa) - China hat mit dem Start einer neuen Trägerrakete seinen vierten Weltraumbahnhof eingeweiht. „Langer Marsch 7“ hob unter den Augen Zehntausender chinesischer Weltraumfans von Wenchang ab, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Das neue Weltraumzentrum liegt nicht im chinesischen Inland, sondern auf der Insel Hainan im Südchinesischen Meer. Das hat gleich mehrere Vorteile: Die Nähe zum Äquator erleichtert Raketenstarts. Erstmals müssen Bauteile auch nicht mehr per Zug transportiert werden, sondern können ähnlich wie in den USA beim Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida mit dem Schiff angeliefert werden. Dadurch soll der Bau von deutlich größeren Raketen ermöglicht werden. Zehntausende chinesische Weltraumfans verfolgten am Samstag auf Tribünen in der Nähe des Startplatzes gespannt den Countdown.
Die Rakete „Langer Marsch 7“ setzt anders als ihre Vorgängermodelle auf flüssigen Sauerstoff und Kerosin. Der Brennstoff soll laut der Entwickler billiger und weniger gefährlich sein als früher von China verwendete Treibstoffe.
Der Raketenstart ist nur einer von vielen Mosaiksteinen im ehrgeizigen Raumfahrtprogramm Chinas. So sind für Spätsommer oder Herbst der Start des Raumlabors „Tiangong-2“ (Himmelspalast) und die Ankunft von zwei Astronauten geplant. Im nächsten Jahr soll dann das erste chinesische Frachtschiff „Tianzhou-1“ (Himmelsschiff) an „Tiangong-2“ ankoppeln.