Verwirrter stellt der Kanzlerin nach

Mindestens zweimal gelangte der 45-Jährige in die Nähe ihres Ferienhauses in der Uckermark.

Berlin/ Hohenwalde. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird verfolgt: Ein Mann ist trotz Sicherheitsvorkehrungen mehrmals auf das Wochenend-Grundstück der Regierungschefin in der Uckermark gelangt.

Einmal musste er an ihrem Wohnhaus in Berlin-Mitte von der Polizei abgewiesen werden. "Das Wort Stalker ist in diesem Zusammenhang nicht unangebracht", sagte ein Sprecher des Bundespresseamtes am Dienstag in Berlin.

Einmal klingelte der Mann offenbar an der Haustür, als Merkel anwesend war. Er war wohl sauer, weil sie nicht persönlich auf seine Briefe geantwortet hatte.

Ermittlerkreisen zufolge soll es sich bei dem geistig Verwirrten um einen freien Journalisten aus dem nahen Mecklenburg-Vorpommern handeln. Dies wurde offiziell nicht bestätigt.

Der etwa 45-jährige Mann stattete an den beiden vergangenen Wochenenden der Kanzlerinnen-Datsche von der Größe eines Einfamilienhauses in der Uckermark ungebeten einen Besuch ab. Er kam bis auf das Grundstück in dem einsam gelegenen Ort Hohenwalde. Ein anderes Mal habe sich nur ihr Ehemann in dem Wochenendhaus aufgehalten.

Jetzt wurde der Verfolger, der einen verwirrten Eindruck gemacht hat, gestoppt und in ein Krankenhaus eingewiesen. Dort werde er in einer offenen psychiatrischen Abteilung mit Medikamenten behandelt.

Das eher unscheinbare Haus der Kanzlerin in dem Dorf bei Templin wird von Polizisten bewacht, die gegenüber Quartier bezogen haben. Wie der Mann trotz Bewachung so weit vordringen konnte, blieb zunächst unklar. Die Ermittlungsbehörden wollten sich am Dienstag zu dem Vorfall nicht äußern. Das Bundespresseamt sagte nichts dazu, ob der Mann der Kanzlerin schon länger nachstellt.

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