Studie: Elf Prozent der Jugendlichen verletzen sich selbst mehrmals pro Jahr

Heidelberg (dpa). Rund elf Prozent der Jugendlichen verletzen sich mehrmals pro Jahr selbst. Dies ist eins der Ergebnisse der sogenannten "Heidelberger Studie". Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Universitätsklinikum Heidelberg erforscht seit längerem Gründe für Selbstmordgedanken oder risikoreiches Verhalten bei Teenagern.

So gab es von September 2004 bis Januar 2005 eine Befragung der Schüler der 9. Klassenstufe aller Förder-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien im Rhein-Neckar-Kreis. Gesammelt wurden unter anderem Daten zu Alkohol- und Tabakkonsum, Selbstverletzungen und Diät-Erfahrung. Insgesamt beteiligten sich rund 5500 Jugendliche von 116 Schulen, das Durchschnittsalter lag bei 15,2 Jahren.

Ergebnisse der "Heidelberger Schulstudie":

SELBSTVERLETZUNG: Rund elf Prozent der Jugendlichen geben ein- bis dreimal im Jahr Verletzungen zu; mehr als vier Prozent tun dies sogar viermal im Jahr. Mädchen sind doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Selbstverletzungen sind häufig verbunden mit Depression und sozialer Isolation.

SELBSTMORDGEDANKEN: 14 Prozent der Mädchen hegen ein- bis dreimal im Jahr diese Gedanken, 6 Prozent häufiger. Die Jungs sind deutlich weniger betroffen mit 8 und 2 Prozent. Tatsächlich einen Selbstmord versucht haben 8 Prozent der Mädchen, bei den Jungs war es die Hälfte. Immerhin 3 Prozent der Mädchen haben mehrere Versuche hinter sich.

ALKOHOLKONSUM: Mehr als die Hälfte der Befragten trinkt einmal pro Woche Alkohol, 1,8 Prozent täglich. Lediglich 30 Prozent geben an, kein Alkohol zu trinken. Ihre Eltern schätzen die Situation ganz anders ein: 60 Prozent glauben, ihr Kind trinkt nicht. Ähnlich verhält es sich bei Drogen.

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