Sonderkommission besorgt um Sicherheit von Kampusch

Wien (dpa). Im Fall Natascha Kampusch reißen die Spekulationen über einen Mittäter drei Jahre nach ihrer Flucht nicht ab: Vertreter der amtlichen Sonderkommission gehen nun einen Schritt weiter und zeigen sich öffentlich besorgt über die Sicherheit der heute 21-Jährigen.

Dabei sei letztlich auch Mord nicht auszuschließen. Ein Mittäter würde möglicherweise nicht davor zurückschrecken, Kampusch umzubringen, bevor sie die ganze Wahrheit ans Licht bringt, schrieb der ehemalige Präsident des Obersten Gerichtshofes und Kommissionsmitglied Johann Rzeszut laut Online-Ausgabe der Zeitung „Österreich“ vom Sonntag in einem Brief an das Blatt. „Wir fürchten nichts mehr als in einigen Jahren eine Zeitungsmeldung des Inhalts: "Natascha Kampusch tot aufgefunden" oder "Natascha Kampusch tödlich verunglückt."“

Unterstützt wurde er vom Kommissionsleiter und ehemaligen Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs, Ludwig Adamovich, der der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte: Es könne sein, „dass Natascha Kampusch selbst gefährdet ist“. Adamovich weist bereits länger auf einen möglichen Mittäter hin, nannte aber nie Konkretes.

Kampusch war 1998 im Alter von zehn Jahren in Wien auf dem Schulweg entführt und jahrelang in einem Kellerverlies in Niederösterreich gefangen gehalten worden. 2006 gelang ihr die Flucht, der Entführer nahm sich daraufhin das Leben. „Der Tatplan eines Einzeltäters, ein Kind in verbautem Gebiet mit einem selbstgelenkten, von außen einsehbaren Kraftfahrzeug zu entführen“, sei „völlig unrealistisch“, schrieb Rzeszut laut „Österreich“ weiter.

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