Keine Entspannung in Sicht Hohe Spritpreise trotz Tankrabatt: Politik sollte laut ADAC eingreifen

Bei den Spritpreisen ist auch nach Pfingsten keine Entspannung in Sicht. Die Tendenz zeigt leicht nach oben - der ADAC wird deutlicher.

 Die Preise für Benzin und Diesel sind weiter zu hoch, kritisiert der ADAC.

Die Preise für Benzin und Diesel sind weiter zu hoch, kritisiert der ADAC.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Bei den Spritpreisen ist auch nach dem langen Pfingstwochenende keine Entspannung in Sicht. Am Dienstagvormittag zeigte die Tendenz - wie schon an den Tagen zuvor - leicht nach oben, wie der ADAC auf Anfrage mitteilte. „Die Energiesteuersenkung erreicht den Verbraucher nicht so, wie sie sollte. Die Preise sind nach wie vor stark überhöht“, sagte Kraftstoffmarkt-Experte Christian Laberer.

Auch am Pfingstwochenende hatten die Spritpreise weiter zugelegt. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Montags kostete Superbenzin der Sorte E10 laut ADAC 1,942 Euro pro Liter. Das waren 2,1 Cent mehr als am Freitag. Ein Liter Diesel kostete 1,976 Euro - 0,7 Cent mehr als noch am Freitag.

Im Vergleich zu den Spritpreisen am Dienstag, 31. Mai - dem Tag vor der Steuersenkung - war E10 am Montag damit um 20,9 Cent pro Liter billiger. Der Steuerrabatt beträgt allerdings 35,2 Cent. Diesel war um 6,8 Cent billiger, der Steuerrabatt beträgt hier 16,7 Cent.

Tankrabatt in Deutschland: ADAC kritisiert Mineralölindustrie - nutzt Aktion „offenbar auf Kosten der Verbraucher zur Gewinnmaximierung nutzt“

„Stand jetzt erfüllt die Energiesteuersenkung nicht ihren Zweck“, kritisierte Laberer und forderte: „Das Kartellamt muss als neutrale Stelle feststellen, dass der Rabatt nicht ankommt, und die Politik sollte handeln. Denn im Moment fördert der Steuerzahler die Gewinne der Mineralölindustrie, die die Krisensituation offenbar auf Kosten der Verbraucher zur Gewinnmaximierung nutzt.“

Das Kartellamt hat die Erwartungen allerdings bereits ein Stück weit gedämpft. „Wir können hohe Preise nicht einfach verbieten“, sagte Präsident Andreas Mundt der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Bislang gebe es keine Hinweise auf kartellrechtswidriges Verhalten. Er sagte allerdings auch: „Im Kraftstoffmarkt funktioniert der Wettbewerb nur eingeschränkt. Deshalb beobachten wir die Branche auch so genau.“

(dpa)
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