Begrabt mein Herz in Wuppertal Wuppertal-Kolumne: Uwe Becker über die Erinnerungslücken von Kanzler Scholz

Wuppertal · Uwe Becker gibt dem Bundeskanzler Tipps, wie er sein Gehirn trainieren kann. Unser Autor selbst sagt über sich: Er war in seiner politischen Rolle immer ehrlich wie ein Hund.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic.

Uwe Becker, 1954 in Wuppertal geboren, ist Chefredakteur des Wuppertaler Satiremagazins Italien und Mitarbeiter des Frankfurter Satiremagazins Titanic.

Foto: Joachim Schmitz

Unser Bundeskanzler kann sich nicht erinnern. Es geht um Bankgeschäfte, aber sicher haben sie alle schon von der Cum-Ex-Affäre gelesen und gehört. Alles dreht sich natürlich wieder um viel Geld, dass uns allen gehört, aber leider oft von den Falschen verwaltet wird. Es ist auch nicht auszuschließen, dass in diesem Zusammenhang Schmiergelder innerhalb des Hamburger Senats und der Finanzverwaltung geflossen sind. Mich interessiert an dieser unappetitlichen Angelegenheit eigentlich nur, warum unser Kanzler sich nicht an Gespräche erinnert, die er mit Bankdirektoren geführt hat. Ich war immer, das kann ich hier in aller Bescheidenheit versichern, als ehemaliger Schatzmeister einer Partei, die derzeit im Europaparlament in Brüssel mit zwei Abgeordneten vertreten ist, aufrichtig und gewissenhaft. Ich kann mich zwar auch nicht an jedes kleine oder größere Zusammentreffen mit Damen und Herren aus der Finanzwelt erinnern, aber nicht, weil ich mich nicht daran erinnern will oder darf, weil ich mich dann selber belasten könnte, sondern weil solche Gespräche nie stattgefunden haben.