Verbraucherzentrale Verbrauchertipp aus Wuppertal: Wie man seine Daten im Netz schützen kann

Wuppertal · Die Verbraucherzentrale nennt fünf Regeln fürs Surfen, Kaufen und Informieren.

Michelle Schüler-Holdstein Foto: Verbraucherzentrale NRW/Mathias Kehren

Michelle Schüler-Holdstein Foto: Verbraucherzentrale NRW/Mathias Kehren

Foto: Mathias Kehren, Verbraucherzentrale/Mathias Kehren, Dipl. Fotodesign

Wer Apps nutzt, im Internet surft und jeden Tag sein Smartphone mit sich herumträgt, gibt eine Menge von sich Preis. Ohne es zu merken, hinterlassen wir zahlreiche Informationen über uns, die von Anbietern kommerziell genutzt werden können. Aber es lohnt sich, sparsam mit seinen Daten umzugehen, denn Kundendaten sind nicht nur für Unternehmen wertvoll. Auch das Risiko, von einem Identitätsdiebstahl betroffen zu sein, wird durch Datensparsamkeit reduziert. Wer kein „gläserner Kunde“ werden und seine Daten schützen möchte, kann fünf einfache Tipps befolgen, um schon viel zu erreichen.

Nicht mehr genutzte Konten löschen: Alle kennen es: Vor Jahren hat man sich mal bei einem Online-Shop registriert oder eine App installiert, die irgendwann in Vergessenheit geraten ist. Solange die Nutzerdaten beim Anbieter bleiben, besteht das Risiko, dass Dritte unbefugt auf diese zugreifen. Wer also ein ungenutztes Konto löscht, verringert das Risiko eines Datenmissbrauchs. In der Praxis häufig ein Problem: Die App zu löschen reicht nicht. Zunächst muss das Nutzerkonto gelöscht werden.
Vorsicht bei Anmeldung und Registrierung: Gerade in Online-Shops bietet es sich an, als Gast zu bestellen, anstatt ein Kundenkonto anzulegen. So gibt man am wenigsten Daten über sich Preis. Viele Internetshops, Plattformen und Apps bieten die Möglichkeit, sich mit einem Facebook-, Google- oder Apple-Account anzumelden, statt ein neues Nutzerkonto anzulegen. Doch der Komfort, sich mit diesem „Generalschlüssel“ anzumelden, kann Nachteile haben. Gerät er in falsche Hände, haben Dritte Zugriff auf alle Accounts, die mit dem Generalschlüssel genutzt werden. Außerdem können Anbieter beim Single-Sign-On Informationen über die Nutzerinnen und Nutzer untereinander austauschen und genauere Profile anlegen.
Unterwegs W-Lan und GPS ausschalten: Wer es unterwegs nicht benötigt, sollte W-Lan und GPS am Smartphone lieber routinemäßig ausschalten. Denn ist das W-Lan aktiviert, sendet das Smartphone stets die sogenannte MAC-Adresse aus, um nach anderen kabellosen Netzen zu suchen. Mit der MAC-Adresse können Geräte eindeutig identifiziert und Bewegungen getrackt werden. Gleiches gilt bei der permanenten Übermittlung des eigenen Standorts per GSP, mit dessen Hilfe Apps umfassende Bewegungsprofile erstellen können. Wer W-Lan und GPS regelmäßig ausschaltet, kann außerdem den Akku des Smartphones schonen.
Alternative Dienste nutzen: Suchmaschine, Routenplaner, Mail-Programme, Messenger – Hier gibt es zahlreiche Alternativen zu den großen Platzhirschen am Markt, die deutlich datenschutzfreundlicher sind. Einfach mal ausprobieren, was zu den eigenen Bedürfnissen passt. Für viele auf dem Smartphone vorinstallierte Apps gibt es alternative Anbieter, die ihre Dienste komplett werbefrei und datensparsam für kleines Geld oder sogar kostenfrei anbieten. Wer bei den großen Anbietern bleiben möchte, kann zumindest die voreingestellten Zugriffsrechte kontrollieren und hier unter Umständen Berechtigungen entziehen, um weniger Daten preiszugeben.